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Akzeptanz und Wirkung einer patientennahen Fortbildung zur evidenzbasierten Recherche
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Veröffentlicht: | 15. März 2007 |
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Hintergrund
Ärzte der Primärversorgung müssen auf einem breiten Gebiet „up to date“ sein, um situations- und patientengerecht handeln zu können. Trotz einer riesigen Informationsflut gilt es, aktuelle Versorgungsprobleme zeitnah, gezielt und effizient zu lösen.Das PERLEN-Projekt der Uni Marburg bietet hierzu eine differenzierte, internetbasierte Recherche-Strategie zur Beantwortung individueller, patientenorientierter Praxisfragen. Ziel der Untersuchung ist die Abschätzung von Akzeptanz, Anwendbarkeit und Wirksamkeit des Fortbildungskonzepts.
Methoden
Das PERLEN-Projekt ist eine internetbasierte Fortbildungsveranstaltung. Deren Evaluation erfolgte in Form von einer randomisierten, stratifizierten, komplexen Interventionsstudie. Mit qualitativen und quantitativen Verfahren wurden subjektive und objektive Outcome-Parameter erhoben.
Ergebnisse
Von Mai bis Dezember 2006 wurden insgesamt 136 hausärztliche Kolleg(inn)en durch je 6 Unterrichtseinheiten geschult. Die Teilnehmer waren durchschnittlich 50 Jahre alt und seit ca. 15 Jahren, niedergelassen. Besonders zufrieden äußerten sie sich über die Lernbedingungen in einem Computerarbeitsraum, die praktischen Übungen und das erhaltene Informationsmaterial.Die Relevanz der Fortbildung wurde von den Meisten (88%) als hoch beurteilt. – Jedoch nur die Hälfte der Teilnehmer beabsichtigte die vermittelten Inhalte definitiv umzusetzen. Als Hauptanwen-dungshindernis wurden Zeitknappheit (60%) und Unsicherheit im Computerumgang (40%) genannt. (Die Daten zur Wirksamkeit der Fortbildung wirden bis zur Jahrestagung noch ausgewertet.)
Schlussfolgerung/Implikation
Zur situations- und patientenadäquaten Primärversorgung muss eine immer größere Informationsflut bewältigt werden. Das PERLEN-Konzept unterstützt individuell angepasste evidenzbasierte ärztliche Entscheidungen. – Die Akzeptanz dieser Fortbildungsstrategie ist sehr gut. Die Umsetzung wird jedoch durch geringe Internetkenntnisse und Zeitmangel behindert.