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Bevacizumab (Avastin) bei retinaler angiomatöser Proliferation (RAP)
Treatment of retinal angiomatous proliferation (RAP) with Bevacizumab (Avastin)
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Retinale angiomatöse Proliferationen (RAP) sind eine spezielle Form der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration (AMD), die therapeutisch schwer zugängig ist. Bevacizumab (Avastin®, Hoffmann-La Roche) ist ein monoklonaler VEGF(vascular endothelial growth factor)-Antikörper, der bereits als intravitreale off-label-Therapie zur Behandlung der AMD-assoziierten choroidalen Neovaskularisation eingesetzt wird. Wir berichten über die intravitreale Bevacizumab-Therapie bei RAP.
Methode
Ein 58-jähriger Patient, bei dem am linken Auge eine RAP bereits zu einer Makulanarbe geführt hatte, stellte sich nun mit einer typischen RAP am rechten Auge mit intraretinalen Hämorrhagien, Makulaödem und einer Visusreduktion auf 20/63 vor. Eine 3 Monate zuvor durchgeführte PDT hatte keine Befundbesserung erbracht. Nach ausführlicher Aufklärung über den off-label-Charakter der Therapie erfolgte eine intravitreale Bevacizumab-Injektion (1,25mg/0,05ml). EDTRS-Visus, ophthalmologische Untersuchung und optische Cohärenz-Tomographie (OCT) wurden vor Therapiebeginn, eine Woche nach der Injektion und dann in monatlichen Intervallen zusammen mit Fluorescein- und Indocyaningrün(ICG)-Angiographien durchgeführt. Reinjektionen wurden bei persistierender RAP alle vier Wochen vorgenommen, sofern ein Therapieeffekt bestand und keine Nebenwirkungen auftraten.
Ergebnisse
Nach zwei intravitrealen Injektionen und einer Nachbeobachtungszeit von bislang fünf Wochen wurden keinerlei okuläre oder systemische Nebenwirkungen beobachtet. Der Visus stieg um eine Zeile auf 20/50. Der Patient beschrieb einen Rückgang der vorbestehenden zentral wahrgenommenen Flimmerskotome. OCT, Fluorescein- und ICG-Angiographien zeigen einen unveränderten Befund.
Schlussfolgerungen
Die intravitreale Injektion von 1,25mg Bevacizumab bei RAP zeigte bei bislang kurzem follow-up eine gute Verträglichkeit und keinerlei Nebenwirkungen. Unter der Therapie ist es bisher zu einem Stillstand der RAP ohne weitere Größenzunahme des neovaskulären Komplexes bzw. des Makulaödems gekommen. Untersuchungen an weiteren Patienten und längere Verlaufskontrollen sind erforderlich, um die Wirkung von intravitrealem Avastin auf RAP umfassend beurteilen zu können.