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Zentral kristalline Hornhautdystrophie (Schnyder) – eine konfokale in-vivo mikroskopische Analyse
In vivo confocal microscopy of Schnyder cristalline corneal dystrophy
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Die stromal kristalline Hornhautdystrophie nach Schnyder ist eine Erkrankung mit autosomal dominantem Erbgang. Die betroffene Hornhaut zeigt in typischen Fällen scheibenähnliche zentrale Trübungen. Gelegentlich findet man einen arcus lipoides, genu valgum oder Veränderungen im Lipoprotein Metabolismus. Wir präsentieren hier unsere Ergebnisse einer systematischen Analyse einer großen Familie mit zentral kristalliner Hornhautdystrophie mittels konfokaler in-vivo-Mikroskopie.
Methode
Mit dem Rostock Cornea Modul wurde das HRT II (Heidelberg Engineering) in ein konfokales Laser-Scanning Mikroskop (Diodenlaser – 670 nm Wellenlänge) umgebaut, mit dem zweidimensionale konfokale Bilder der verschiedenen Hornhautschichten aufgenommen wurden. Die Bilder bestehen aus 384x384 Bildelementen (pixel) und entsprechen einer Fläche von 400 µm x 400 µm. Acht Angehörige einer großen Familie (zwei Generationen) mit zentral kristalliner Hornhautdystrophie wurden mit dem HRT II / Rostock Cornea Modul analysiert, und die Ergebnisse mit den biomikroskopischen Befunden korreliert. In ausgewählten Fällen wurden die Hornhäute mit verschiedenen histologischen Techniken und elektronenmikroskopisch weiter analysiert.
Ergebnisse
Mit der konfokalen in-vivo-Mikroskopie konnten pathologische Veränderungen der Hornhautanatomie in Patienten mit zentral kristalliner Hornhauttdystrophie visualisiert werden. Auffallend und gut darstellbar waren hochreflektive, kristalline Strukturen im anterioren und mittleren Hornhautstroma. Diese wurden den biomikroskopischen Befunden gegenübergestellt.
Schlussfolgerungen
Die konfokale in-vivo-Mikroskopie ermöglicht die Visualisierung minimaler pathologischer Veränderungen der Hornhautmorphologie und eignet sich somit zur Analyse von Hornhautdystrophien. Die Möglichkeit, kleinste und hochreflektive Ablagerungen zu erkennen, könnte den Kliniker in die Lage versetzen, korneale Dystrophien schon in den frühesten Stadien zu diagnostizieren.