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104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

Keratitis bei Infektion mit Echinococcus granulosus

Keratitis caused by infection with Echinococcus granulosus

Meeting Abstract

  • M. Schallenberg - Zentrum für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
  • M. Gök - Zentrum für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
  • A. Katsounas - Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum Essen
  • K.-B. Mellin - Zentrum für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
  • K.-P. Steuhl - Zentrum für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogP105

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog627.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Schallenberg et al.
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Gliederung

Text

Ziel

Der Echinococcus granulosus ist ein kleiner Bandwurm der den Dünndarm von Hunden parasitisiert. Der Mensch wird akzidentiell Zwischenwirt des Larvenstadiums. Nach der peroralen Aufnahme entwickeln sich meist in Leber oder Lunge zystische, tumorähnliche Läsionen. In seltenen Fällen kann es auch zur okulären Infektion durch Echinococcus ganulosus kommen.

Ergebnisse

Nachfolgend berichten wir über eine 20 jährige Patientin, die sich wegen unklarer Leberabszesse in unsere Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie befand. Wegen weißlicher Hornhauttrübungen wurde die Patientin konsiliarisch in unserer Ambulanz vorstellig. Der beste korrigierte Visus betrug am rechten Auge cc: +0,5 -1,25/150° =1,0pp und am linken Auge sc: 1,0. Die spaltlampenmikroskopische Untersuchung zeigte beidseits limbusnahe korneale Infiltrate mit perilimbaler Injektion, bei leichtem intraokularem Reizzustand. Die indirekte Ophthalmoskopie ergab beidseits eine allseits anliegende Netzhaut ohne Pathologien. Es ließ sich kein Exophthalmus nachweisen. Eine intensive antibiotische Lokaltherapie sowie subkonjunktivale Injektionen von Antibiotika und Steroiden brachten keinen therapeutischen Erfolg. Im weiteren Verlauf nach Identifikation der Leberläsion als Echinococcus Zyste und Einleitung einer antihelminthischen Systemtherapie mit Mebendazol bzw. Albendazol zeigte sich eine langsame Regression der cornealen Infiltrate.

Schlussfolgerungen

Unseres Wissens nach ist dies der erste berichtete Fall einer kornealen Infiltration in Zusammenhang mit einer Infektion mit Echinococcus granulosus. Bei diesen kornealen Infiltraten könnte es sich um eine Form einer immunologisch vermittelten Keratitis durch Echinococcus ohne nachgewiesene lokale Infiltration handeln.