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104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

Trabekulektomie mit Mitomycin C in der Schwangerschaft – eine Fallbeschreibung

Trabeculectomy with Mitomycin C in pregnancy – a case report

Meeting Abstract

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  • S. Dinslage - Zentrum für Augenheilkunde, Universität zu Köln
  • J. F. Jordan - Zentrum für Augenheilkunde, Universität zu Köln
  • T. S. Dietlein - Zentrum für Augenheilkunde, Universität zu Köln

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogP057

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog579.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Dinslage et al.
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Gliederung

Text

Ziel

Obwohl in Tierversuchen eine Plazentagängigkeit mit Embryotoxizität bei Anwendung von Mitomycin C in der frühen Organogenese nachgewiesen wurde, gibt es in der Tumortherapie nach Durchsicht der Literatur keine Hinweise für eine Embryotoxizität beim Menschen. Literaturhinweise zur Anwendung von Antimetaboliten in der Glaukomchirurgie bei Schwangeren finden sich derzeit nicht.

Methode

Eine 27-jährige Gravida in der 14. Schwangerschaftswoche mit beidseitigem juvenilen Glaukom wurde mit AT-Werten bis 58 mmHg trotz einer 4-fach Lokaltherapie in die hiesige Klinik überwiesen. Aufgrund der bereits erfolgreich durchgeführten TE mit Mitomycin am Partnerauge ein Jahr vor ihrer Schwangerschaft und der deutlichen Progression der Optikopathie entschlossen wir uns mit der Patientin zu einer weiteren Filtrationschirurgie mit Mitomycin C (0,2 mg/ml für 3 Minuten) in Intubationsnarkose.

Ergebnisse

Bei regelrechtem postoperativen Verlauf und guter Tensioregulation von 10 mmHg ohne weitere medikamentöse Therapie gebahr die Patientin zeitgerecht ein gesundes Kind. Auch die nachfolgenden pädiatrischen Untersuchungen erbrachten keine Hinweise einer Funktionsstörung oder Organ-Malformationen.

Schlussfolgerungen

Eine Anwendung von Antimetaboliten im 1. Trimenon ist, wenn möglich, zu vermeiden, da selbst in der Tumortherapie wenig über ein fetotoxisches Potential im ersten Schwangerschaftsdrittel bekannt ist. In medikamentös nicht beherrschbaren präterminalen Glaukomen bei Schwangeren halten wir die Anwendung von Antimetaboliten in der Filtrationschirurgie nach dem ersten Trimenon in Ausnahmefällen für vertretbar.