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Ein therapierefraktäres akutes Winkelblockglaukom verursacht durch ein präpapilläres Aderhautmelanom
Prepapillary uveal melanoma presenting as refractory acute angle closure glaucoma
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Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Darstellung der Untersuchungsergebnisse und des Managements eines therapierefraktären akuten Winkelblockglaukoms verursacht durch ein präpapilläres Aderhautmelanom.
Methode
Eine 31-jährige Patientin stellte sich notfallmäßig mit rechtsseitigem Visusverlust, starken Cephalgien und der Symptomatik eines akuten rechtsseitigen Glaukomanfalls mit 360-Grad Winkelblock vor. Anamnestisch ergaben sich über drei Monate zunehmende Schmerzen und eine progrediente Visusminderung am rechten Auge.
Ergebnisse
Bei flacher Vorderkammer und Winkelblock-Symptomatik wurde zunächst mit maximaler drucksenkender Medikation therapiert. Klinisch ophthalmologisch fand sich zudem eine Rubeosis iridis, der Funduseinblick war nicht möglich. Ultrasonographisch zeigte sich ein papillennaher Tumor mit Verdacht auf totale Amotio retinae. Trotz Maximaltherapie ergab sich im Verlauf keine Besserung. Bei unklarer Tumor-Dignität und nulla lux-Visus wurde eine Enuklation des rechten Auges durchgeführt. Das präoperative Staging brachte keinen Hinweis auf einen anderen Primärtumor bzw. Metastasen. Histologisch konnte ein gemischtzelliges malignes Melanom der Aderhaut präpapillär mit Beteiligung des N. opticus und der Sklera nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen
Das akute Winkelblockglaukom als Erstmanifestation eines Aderhautmelanoms ist selten. Dennoch muss der Augenarzt diese Differentialdiagnose bedenken, insbesondere in therapierefraktären Fällen mit einseitiger Winkelblock-Symptomatik und reduziertem Funduseinblick.