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104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

Benigner Irisnävus mit klinisch malignem Erscheinungsbild

Iris naevus with clinically malignant morphology

Meeting Abstract

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  • S. Butros - Augenklinik, Universitätsklinikum Ulm
  • H. J. Buchwald - Augenklinik, Universitätsklinikum Ulm

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogP001

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog523.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Butros et al.
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Gliederung

Text

Ziel

Irisnävi sind wenig prominente Irisstromaveränderungen mit variabler Pigmentierung und Flächenausdehnung. Man unterscheidet zwischen diffusen Irisnävi, welche einen Sektor oder die gesamte Iris einnehmen können und lokalisierten Nävi.

Methode

Untersucht wurde ein 79-jähriger Patient mit einem seit mehreren Jahren bekanntem melanozytärem, dezent erhabenem, irregulärem Irisprozess am linken Auge.

Ergebnisse

Der Patient wurde in regelmäßigen Abständen untersucht und der Befund jeweils fotographisch dokumentiert. Die Beurteilung der Tumorausdehnung erfolgte mit der Ultraschall-Biomikroskopie. In den Jahren 1991 bis 2004 war weder morphologisch noch sonographisch eine Größenzunahme des pigmentierten Iristumors zu verzeichnen. Die wiederholt durchgeführte Gonioskopie zeigte einen freien Kammerwinkel ohne Pigmentaussaat. Im Januar 2005 konnte jedoch erstmals eine Veränderung des Irisprozesses im Sinne einer neu aufgetretenen Pigmentierung, sowie eine sonographische Größenzunahme festgestellt werden. Die Fluoreszenzangiographie der Iris zeigte eine Eigenvaskularisation des Iristumors mit Fluoreszeinextravasation. Bei dringendem Verdacht auf eine maligne Entartung wurde eine sektorielle Irisresektion (Sektoriridektomie) durchgeführt. Die histologische Untersuchung des Befundes zeigte lockeres fibrozelluläres, reich vaskularisiertes Bindegewebe, welches von melanozytären Zellen durchsetzt war, sowie Ansammlungen von intra- und extrazellulär gelegenen Pigmentgranula, entsprechend einem Irisnävus.

Schlussfolgerungen

Obwohl Irisnävi normalerweise gutartige Prozesse darstellen, kommt es gelegentlich zu einer malignen Entartung. Allerdings können auch gutartige Irisnävi eine Größenzunahme zeigen. Es sollten daher regelmäßige Verlaufskontrollen mit fotographischer Dokumentation des Befundes durchgeführt werden. Bei Verdacht einer malignen Entartung sollte eine Exzision des Befundes erfolgen.