gms | German Medical Science

104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

Massenscreening für Glaukom ab 40 Jahren?

Mass screening for glaucoma over 40 years

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • J. Wahl - Augenklinik der Johannes Gutenberg-Universität

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogSO.07.15

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog474.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Wahl.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Das chronische Offenwinkelglaukom ist die am häufigsten auftretende Glaukomform in der Altersgruppe über 40 Jahren. Die Prävalenz des Glaukoms nimmt mit dem Alter zu. Sie liegt bei Vierzigjährigen etwa bei 0,5% und erreicht bei Personen über 80 Jahren etwa 10%. In den Industriestaaten ist die Erkrankung bei über der Hälfte der Fälle nicht diagnostiziert. Die Folge ist eine erhebliche Minderung des Sehvermögens bis zur Erblindung.

Da das chronische Offenwinkelglaukom bei frühzeitiger Diagnose behandelbar ist, stellt sich die Frage, ob durch Massenscreening die rechtzeitige Erkennung möglich ist. Ob die Behandlung danach herbeigeführt werden kann, sollte durch eine Nachuntersuchung überprüft werden. Der Verlust an Lebensqualität im höheren Lebensalter und die Entstehung von Kosten wären somit vermeidbar.

Ein solches Massenscreening erfordert Planung im Hinblick auf Organisation und Gestaltung einer geeigneten Infrastruktur sowie der Auswahl geeigneter Untersuchungsmethoden. Dabei sollte mit möglichst geringem personellem, zeitlichem und kostentechnischem Aufwand eine möglicht hohe Effektivität erreicht werden. Die Untersuchungen sollten deshalb von medizinischem Hilfspersonal unter Vermeidung von Kontaktmethoden durchgeführt werden. Da die isolierte Tensiomessung der Problemstellung nicht gerecht wird, erscheinen die Beurteilung der Papille ohne Mydriasis und des Gesichtsfeldes unvermeidlich. Zusätzliche Untersuchungen wie die Bestimmung des Visus und der zentralen Hornhautdicke oder der Einsatz von HRT (Heidelberger Retina-Tomograophie) oder GDx (Scanning Laser Polarimetry) sind wünschenswert. Um das Risiko an einem Glaukom zu erkranken weiter abschätzen zu können, ist die die Erhebung von Daten in Bezug auf die Familien- und Allgemeinanamnese nützlich und notwendig.