Artikel
Ultrastruktureller Vergleich idiopathischer und rezidivierender Makulaforamina
Comparison of the ultrastructure in idiopathic and recurrent macular holes
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
---|
Gliederung
Text
Ziel
Auftreten, Zusammensetzung und Verteilung von fibrozellulären Proliferationen an der vitreoretinalen Grenzfläche werden in idiopathischen und rezidivierenden Makulaforamina untersucht.
Methode
Eine Standard pars plana Vitrektomie mit en-bloc Peeling der inneren Grenzmembran (ILM) und epiretinalem Gewebe wurde bei 77 Augen mit idiopathischen Makulaforamina (IMF) °III, bei 19 Augen mit IMF °IV und bei 16 Augen mit rezidivierenden Makulaforamina (RMF) durchgeführt. Alle IMF wurden durch primäre Vitrektomie erfolgreich geschlossen. Das durch Peeling gewonnene Gewebe wurde für licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen konventionell aufbereitet. In 5 der 16 Augen mit RMF wurde zusätzlich das Gewebe des primären Peelings (ppRMF) analysiert. Klinische Daten wurden retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse
Fibrozelluläre Proliferationen an der vitrealen Seite der ILM fanden sich in 50% der IMF °III, in 85% der IMF °IV und in 100% der RMF sowie in allen ppRMF. Fibröse Astrozyten waren bei IMF und bei ppRMF der überwiegende Zelltyp. Bei RMF dominierten Myofibroblasten und Fibroblasten. Ein- und mehrschichtige zelluläre Membranen fanden sich bei ppRMF und waren in IMF °IV (79%) signifikant häufiger als in IMF °III (29%). In RMF zeigten 11 von 16 Augen eine irreguläre Anordnung der zellulären Proliferationen mit Zellhaufen auf der ILM. Während neu geformtes Kollagen (NFC) in IMF und ppRMF selten vorkam, fanden sich in RMF massive Ansammlungen von NFC. Natives Glaskörperkollagen (NVC) kam in allen ppRMF vor und war in IMF °IV (74%) signifikant häufiger als in IMF °III (28%). In RMF war NVC spärlich verteilt. NVC war immer mit zellulären Proliferationen assoziiert.
Schlussfolgerungen
Im Gegensatz zu primär geschlossenen idiopathischen Makulaforamina zeigen rezidivierende Makulaforamina epiretinale Membranen mit massiven Proliferationen von Zellen und neu geformtem Kollagen. Die Mechanismen der Entstehung idiopathischer und rezidivierender Makulaforamina differieren. Während starke fibrozelluläre Traktionen rezidivierende Makulaforamina charakterisieren, scheinen fibrozelluläre Proliferationen an der Pathogenese von idiopathischen Makulaforamina sekundär beteiligt zu sein. Eine inkomplette vitreoretinale Separation mit Verbleib von Glaskörperkollagen auf der ILM trägt zur Entstehung epiretinaler Membranen in idiopathischen Makulaforamina bei.