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Langerhanszellen im Hornhautepithel von Glaukompatienten nach lokaler Therapie – eine konfokalmikroskopische in-vivo-Studie
Langerhans cells in the corneal epithelium of glaucoma patients after local therapy – in vivo study with confocal microscopy
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Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Quantitative Analyse der Verteilung und Dichte von Langerhanszellen (LZ) in der normalen menschlichen Hornhaut und bei Glaukompatienten nach langjähriger Tropfenapplikation.
Methode
Es wurden 25 Augen von 15 Glaukompatienten (Alter: 41-77 J.), bei denen länger als 1 Jahr eine drucksenkende Therapie (Medikamente mit Konservierungsstoffen) durchgeführt wurde auf die Verteilung und Dichte von LZ im Hornhautepithel untersucht. Ausschlusskriterien waren Entzündungen, Traumen oder Operationen in der Anamnese. Die Untersuchung fanden mit dem Heidelberg Retina Tomograph (HRT II) in Kombination mit dem Rostocker Cornea Modul statt. Die Ergebnisse wurden mit 225 Augen von 129 Normalprobanden (Alter: 16-81 J.) verglichen.
Ergebnisse
In vivo konfokale Mikroskopie bei Glaukompatienten zeigte 25 LZ-positive Befunde, wobei in 24 Augen LZ sowohl zentral als auch peripher lokalisiert waren. Die Zelldichte in der zentralen Hornhaut betrug 196±22 Zellen/mm2 und 304±27 Zellen/mm2 in der Peripherie. Bei Normalprobanden waren 70 Augen LZ-positiv, wobei 55 Augen sowohl zentral als auch peripher LZ aufwiesen. Die mittlere Zelldichte im zentralen Bereich betrug 34±3 Zellen/mm2 und 98±8 Zellen/mm2 in der Peripherie. Es besteht eine signifikante Differenz in der LZ-Dichte zwischen Normalprobanden und Glaukompatienten sowohl zentral (p<0.001) als auch peripher (p<0.001). Der Gradient der LZ-Dichte von peripher zu zentral ist in beiden Gruppen vergleichbar. Die LZ befanden sich in einer Messtiefe von 35-55 µm, d.h. in der Ebene der Flügelzellen, Basalzellen und des subepithelialen Nervenplexus. Weiterhin präsentierten sich die LZ entweder als große Zellen mit langen Dendriten oder als kleinere Zellen ohne Dendriten, welche entsprechend als reife bzw. unreife Formen der LZ interpretiert werden können.
Schlussfolgerungen
Eine in-vivo konfokale Mikroskopie ermöglicht die Beurteilung von Verteilung und Dichte der Langerhanszellen im Hornhautepithel. Diese Methode könnte in Auswertung von arzneimittelinduzierten allergischen Reaktionen durch Konservierungsstoffe behilflich sein und erlaubt damit Einblicke in immunologische Vorgänge des Auges.