gms | German Medical Science

104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

Erworbene Farbsinnstörungen bei Patienten mit Migräne ohne Aura

Anomaloscope matches in patients with migraine without aura

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • C. Erb - Augenklinik der Medizinische Hochschule Hannover
  • M. Boyraz - Augenklinik der Medizinische Hochschule Hannover
  • A. Schröder - Augenklinik der Medizinische Hochschule Hannover

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogDO.07.06

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog059.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Erb et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Ziel

Ziel der Studie war es herauszufinden, in wieweit erworbene Farbsinnstörungen bei Patienten mit Migräne ohne Aura auftreten.

Methode

Alle Patienten und Kontrollpersonen wurden augenärztlich untersucht: morphologischer Status, Visus, Refraktion, Augeninnendruck, Cup-Disk-Ratio. Die Farbsinn-Untersuchung erfolgte monokular mit den Pseudoisochromatischen Farbtafeln nach Ishihara und mit dem HMC-Anomaloskop (Firma Oculus).

Ergebnisse

32 Migräne-Patienten (m:w=2:30) mit 2 Untergruppen (Gruppe 1: n=14, Durchschnittsalter 30±7,25 Jahre, Erkrankungsdauer 9,92±5,8 Jahre; Gruppe 2: n=18, Durchschnittsalter 48,5±6 Jahre, Erkrankungsdauer 24,94±9,95 Jahre) und 32 gesunde Kontrollpersonen (m:w=10:12; Kontrollen 1: n=14, Durchschnittsalter 29,93±6,89 Jahre; Kontrollen 2: n=18, Durchschnittsalter 49,28 ± 5,98 Jahre) wurden untersucht. Die ophthalmologischen Untersuchungen der Migräne-Patienten wie auch deren Ergebnisse mit den Ishihara Tafeln lagen im Normbereich. Im HMC-Anomaloskop konnte eine deutliche Rot-Grün-Störung nachgewiesen werden (Rayleigh absolut: Gruppe 1 versus Kontrollen 1: p<0,001, Gruppe 2 versus Kontrollen 2: p=0,009; Rayleigh relativ: Gruppe 1 versus Kontrollen 1: p=0,003, Gruppe 2 versus Kontrollen 2: nicht signifikant unterschiedlich).

Schlussfolgerungen

Trotz unauffälliger ophthalmologischer Untersuchungen wiesen die Migräne-Patienten ohne Aura eine beträchtliche Rot-Grün-Störung im HMC-Anomaloskop auf. Dies sollte bei zukünftigen Farbsinnuntersuchungen berücksichtigt werden.