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Fundus-Autofluoreszenz-Muster im Randbereich geographischer Atrophieareale – Phenotyp-Genotyp-Korrelation
Patterns of abnormal fundus autofluorescence in geographic atrophy – phenotype-genotype correlation
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Ziel
Wir haben neulich ein Klassifikationssystem für verschiedene Muster abnormaler Fundus-Autofluoreszenz (FAF) im Randbereich geographischer Atrophien (GA) entwickelt (BJO 2005;89:874-8). Differentielle Krankheitsprogression in Abhängigkeit von verschiedenen Mustern sowie ein hohes Maß an intraindividueller Symmetrie bei hoher interindividueller Variabilität dieser Muster lassen die Hypothese zu, dass die Phänotypen Heterogenität auf genetischer Ebene widerspiegeln. Hier analysierten wir die DNA von Patienten, die ein bestimmtes FAF Muster aufwiesen, das ähnlich demjenigen von Patienten mit Stargardt'scher Makuladystrophie ist, auf bekannte Mutationen im ABCA4-Gen.
Methode
Im Rahmen der prospektiven, multizentrischen FAM-Studie wurden bislang über 400 Patienten mit GA mittels digitaler konfokaler Laser Scanning Ophthalmoskopie (cSLO) untersucht. Die FAF-Muster im Randbereich der GA wurden durch zwei unabhängige Beobachter klassifiziert. DNA von Patienten mit dem Muster „fein granulär mit peripher gepunkteten Arealen“ wurde auf Mutationen im ABCA4-Gen analysiert.
Ergebnisse
Wir konnten 8 Patienten identifizieren, die dieses Muster aufwiesen; bei allen zeigte sich dieses Muster bilateral. Anamnestisch lag der Beginn der Sehminderung jenseits des 50. Lebensjahres. In der genetischen Analyse konnten Mutationen in mindestens einem Allel des ABCA4-Gens bei 100% (7/7) der getesteten Proben detektiert werden.
Schlussfolgerungen
Unser Klassifikationssystem erlaubt, Patienten mit Mutation im ABCA4-Gen zu identifizieren und spiegelt daher – zumindest bei dem analysierten Muster - Phänotyp-Genotyp-Korrelation wider. Dieser FAF-Phänotyp stellt dabei eine spät manifeste Stargardt´scher Makuladystrophie dar als Mimikri der GA bei AMD. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Klassifikationssystem, das auf phänotypischen Eigenschaften basiert, eine genetische Basis besitzt. Darüberhinaus stützen die Resultate die Annahme, dass Variationen im ABCA4-Gen keine signifikante Rolle bei der AMD spielen. Weitere genetische Analysen in unserer Kohorte sollen den Einfluss spezifischer genetischer Varianten, so wie Polymorphismen im CFH- und Loc387715 -Gen, auf die atrophische AMD klären.