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104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

Krankheitsgefühl und Ressourcenverbrauch im deutschen Gesundheitswesen bei Patienten mit altersabhängiger feuchter Makuladegeneration (AMD)

Humanistic burden and health resource utilization among neovascular age-related macular degeneration (AMD) patients in Germany

Meeting Abstract

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  • A. Meister - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital, Münster
  • G. Zlateva - Pfizer Inc., USA
  • X. Xu - Covance Market Access Services, USA
  • D. Pauleikhoff - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital, Münster

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogDO.02.06

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog016.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Meister et al.
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Gliederung

Text

Ziel

Diese in 4 Mitgliedsländern der EU sowie in Kanada durchgeführte Studie vergleicht die Belastung der subjektiven Lebensqualität und des Krankheitsgefühls sowie der Ressourcen im Gesundheitswesen bei Patienten mit bilateraler exsudativer AMD mit der einer Kontrollgruppe älterer Probanden ohne AMD.

Methode

Von den 401 Probanden (Deutschland 83 Probanden) mit bilateraler exsudativer AMD und 471 älteren Kontrollpatienten (Deutschland 93 Teilnehmer) ohne AMD waren 64% Frauen und das mittlere Alter 77 J. Die demografischen und Behandlungsdaten wurden von Ärzten erhoben. Die Patienten beantworteten telefonisch den Fragebogen des NEI zur Sehfunktion (NEI VFQ-25), den Europ. Fragebogen zur Lebensqualität (EQ-5D), die Krankenhausskala für Angst und Depression (HADS) und machten auch Angaben zu Stürzen, Knochenbrüchen und Inanspruchnahme des Gesundheitswesens. Die Auswirkung der AMD auf diese Parameter wurde zwischen AMD-Pat. und Kontrollpersonen verglichen (Chi-Quadrat-Tests, Varianzanalysen, multivariante Regressionsmodelle).

Ergebnisse

Die AMD-Patienten klagten über eine wesentlich schlechtere Lebensqualität (QOL) als die Kontrollpersonen, selbst unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen. Bei den AMD-Patienten betrug der bereinigte Mittelwert (95% CI) der NEI VFQ Gesamtscores 51,31 (37,72 - 64,90) und lag somit deutlich unter dem entsprechenden Wert von 96,31 des Kontrollkollektivs (82,75 - 109,87) [p<0,001]. Verglichen mit den Kontrollprobanden klagten die AMD-Patienten signifikant häufiger über Angst- und Depressionssymptomatik (HADS-Angst-Score: 6,7 vs. 5,2, p=0,054; Depression-Score: 6,2 vs. 2,7, p<0,001). Auch die allgemeine Lebensqualität (EQ-5D) war bei AMD-Pat. reduziert (AMD 0,69 vs. Ko 0,79, p=0,036). Auch andere Probleme wie Stürze und Ther. einer Depression waren bei AMD-Pat. sign. Häufiger (AMD-Pat. mit Stürzen innerhalb 12 mo 13,3% vs. Ko 4,3%, p=0,031).

Schlussfolgerungen

Patienten mit bilateraler AMD klagen über eine deutlich schlechtere Lebensqualität, sehbedingte Funktionseinschränkung sowie vermehrte Angst- und Depressionssymptomatik und Sturzfolgen als eine Kontrollgruppe ohne AMD. Für das Gesamtkollektiv der Studie ähneln sich die Ergebnisse in allen 5 Ländern und hat entsprechende Auswirkungen auf die verursachten Gesundheitskosten.