Artikel
Mögliche Rolle von Alkylphosphocholinen (APCs) bei der Ablatio-Chirurgie
Potential role of alkylphosphocholines (APCs) in retinal detachment surgery
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
---|
Gliederung
Text
Ziel
Alkylphosphocholine (APCs) sind effektive Inhibitoren der Anheftung, Migration, Proliferation und Kontraktion von retinalem Pigmentepithel in-vitro. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss dieser neuen Substanzklasse auf die intraretinale Proliferation in-vivo zu untersuchen. Daraus könnte eine neue therapeutische Möglichkeit bei der Ablatio-Chirurgie zur Prophylaxe proliferativer vitreoretinaler Erkrankungen entstehen.
Methode
Am Kaninchenauge wurde eine Netzhautablösung durch subretinale Injektion mit einer Mikropipette induziert (Tag 0). An Tag 1 oder an Tag 2 erfolgte die intravitreale Injektinon von APCs, entweder frei (F-APC) oder an Liposomen gebunden (L-APC). BrdU wurde an Tag 3 injiziert. Nach Fixierung des Gewebes erfolgte eine Dreifachmarkierung der Netzhaut mit anti-BrdU, Isolectin B4 (Mikroglia und Makrophagen Marker) und anti-Vimentin (Müller Zell Marker). Die Anzahl anti-BrdU markierter Zellen pro mm Netzhaut wurde am Laser Scanning Confocal Microscop bestimmt. Die Toxizität wurde anhand von 1 μm dicken, mit Toluidin Blau gefärbten Gewebeschnitten am Lichtmikroskop beurteil.
Ergebnisse
Nach einmaliger intravitrealer Gabe von APCs zeigte sich eine signifikante Abnahme der Proliferation nicht-neuraler retinaler Zellen an Tag 3 nach Induktion einer Netzhautablösung am Kaninchenauge. L-APC war effektiver als F-APC. Für F-APC war eine Injektion an Tag 1 besser als an Tag 2 nach Netzhautablösung. Die Hypertrophie der Müller Zellen konnte durch Gabe von APCs nicht beeinflusst werden. Für keine der applizierten APC Konzentrationen war einen retinale Toxizität nachweisbar.
Schlussfolgerungen
APCs sind nicht-toxische neue Substanzen, die eine Inhibition der intraretinalen Proliferation nach Netzhautablösung im Tiermodell bewirken. Damit könnten APCs in Zukunft bei der Ablatio-Chirugie in noch zu definierenden Situationen intravitral gegeben werden, um postoperative Komplikationen durch eine proliferative Vitreoretinopathie zu vermeiden.