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Muskuloskelettale Schmerzen bei Leistungsschwimmern: 7-Tages- und 12-Monats-Schmerzprävalenzen
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Schmerzen des Bewegungsapparates zählen zu den Hauptursachen für ärztliche Konsultationen im Leistungssport. Sie können sowohl Ausdruck von Überbelastung sein als auch im Rahmen von Fehlbelastungen auftreten. Die diagnostische und therapeutische Herausforderung besteht darin, zwischen selbstlimitierenden und persistierenden bzw. rezidivierenden Symptomen, denen eine Pathologie des Bewegungsapparates zugrunde liegt, zu differenzieren.
Ziel der vorliegenden Studie ist es, die 7-Tages- und 12-Monats-Prävalenzen von Schmerzen des Bewegungsapparates bei Leistungssschwimmern zu evaluieren. Weiterhin werden die gewonnenen Daten bekannten Daten über die Schmerzprävalenz in der Normalbevölkerung (vergleichbare Altersgruppen) gegenübergestellt.
Methodik: 78 Schwimmer (Kaderathleten des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar) im Alter von 12–24 Jahren (Durchschnittsalter: 16 Jahre, 46% männlich, 54% weiblich) wurden im Rahmen der jährlichen orthopädischen Sporttauglichkeitsuntersuchung anhand eines standardisierten Fragebogens zu Lokalisation, Häufigkeit und Intensität (visuelle Analogskala) muskuloskeletaler Schmerzen sowie zu Verletzungen des Bewegungsapparates befragt. Die erhobenen Daten wurden statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die häufigsten genannten Lokalisationen muskuloskeletaler Schmerzen sind Rückenschmerzen (27% 7-Tages- und 54% 1-Jahres-Prävalenz), Nackenschmerzen (18%/ 33%) sowie Schmerzen im Bereich des Oberschenkels, Knies und Unterschenkels (17%/ 44%). Hinsichtlich der oberen Extremität werden Schulter- (15%/ 45%) und Oberarmbeschwerden (6%/ 21%) am häufigsten genannt.
Schlussfolgerungen: Die Prävalenz von Schmerzen des Bewegungsapparates bei Leistungsschwimmern ist bei vergleichbaren Altersgruppen höher als in der Normalbevölkerung. Die Schmerzlokalisation scheint dabei abhängig von der spezifischen Belastung durch die ausgeübte Sportart zu sein, entsprechend der klinischen Empirie.