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Fatigue und Prognose
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Veröffentlicht: | 20. März 2006 |
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Tumorbedingte Fatigue, die bei fast allen Tumorpatienten unter Therapie auftritt und bei einem erheblichen Teil der Patienten auch Jahre nach erfolgreicher Therapie nachweisbar ist, hat erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und scheint auch den Therapieverlauf zu beeinflussen. Generell kann man zwei Erscheinungsformen unterscheiden; zum einen die fast alle Patienten betreffende akute Fatigue, die bereits bei Diagnose als Ausdruck der Tumorerkrankung oder unter Therapie meist durch eine Anämie verursacht, vorliegt und zum anderen die über Jahre anhaltende Müdigkeit, die die Betroffenen deutlich in ihrer Lebensführung beeinträchtigen. Über die Ursachen des Tumor-Fatigue-Syndroms ist bisher nur wenig bekannt. Mittels der zurzeit zur Verfügung stehenden Fragebogeninstrumente kann das Vorliegen und der Verlauf einer tumorbedingten Fatigue gut erfasst werden. Die Behandlung des Syndroms umfasst neben der Korrektur zugrunde liegender Stoffwechselstörungen vor allem körperliches Training und psychoonkologische Maßnahmen zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung. Wenn die akute Fatigue durch eine Anämie verursacht wird, kann man durch die Anhebung des Hämoglobinwerts eine spürbare Besserung des Allgemeinbefindens des Patienten erreichen. Der Einfluss einer Fatiguebelastung auf die Prognose ist nur in ersten Ansätzen untersucht. Allerdings erscheint eine eingehende Betrachtung notwendig, da eine Korrektur insbesondere der akuten Fatigue mit einfachen Mitteln möglich ist.