Artikel
Die chronische rekurrierende multifokale Osteomyelitis (CRMO): eine seltene Erkrankung? Erfahrungen eines Kollektivs von 83 Patienten
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Die CRMO galt bislang als seltene Erkrankung des Kindes- und Jugendalters, kann aber in jedem Lebensalter auftreten. Es handelt sich um eine schmerzende und behindernde systemische, nicht-eitrig entzündliche Knochenmarkserkrankung mit überwiegend metaphysärer, sternaler, pelviner oder vertebraler Lokalisation. Eine Assoziation mit Hauterkrankungen, wie der pustulösen Dermatose im Rahmen des SAPHO-Syndroms ist häufig. Histopathologisch zeigt sich ein lympho-plasmazellulärer Prozess, der sich später sklerosierend selbst limitiert.
Methoden
Die Ergebnisse der klinischen Befunde und die unterschiedlichen Befallsmuster sowie Begleiterkrankungen eines Kollektivs von 83 Patienten mit CRMO, davon 49 Kinder und Jugendliche, werden dargestellt.
Ergebnisse
In der Regel kann die Diagnose gesichert werden durch typische MRT-Befunde, Röntgen und Szintigraphie (Befallmustertyp!). In Einzelfällen sind CT-gesteuerte Knochenbiopsien erforderlich. Häufig findet sich eine begleitende Synovitis benachbarter Gelenke im Sinne einer "sympathischen" Arthritis. Operative Maßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich, die symptomatische Behandlung erfolgt mittels NSA-Gabe. Azithromycin in Kombination mit Calcitonin zeigt gute klinische Ergebnisse, andere Antibiotika sind wirkungslos.
Schlussfolgerungen
Bei Kenntnis des Krankheisbildes gelingt eine frühzeitige Diagnosestellung. Die Eltern der betroffenen Kinder können über den selbstlimitierenden und in der Regel gutartigen Verlauf der Erkrankung aufgeklärt werden, allerdings muss mit häufigen Rezidiven und nicht selten einem komplizierten Verlauf gerechnet werden.