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Das Vojta-Prinzip in der Behandlung kindlicher Hüftdysplasie- und Luxation Fallstudien
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Wertigkeit des Vojta-Prinzips in der Behandlung der kindlichen Hüftdysplasie / -luxation.
Methoden
Dargestellt wird die Aktivierung durch die Reflexlokomotion nach Vojta am Beispiel eines 5 Monate alten Säuglings mit beidseitiger schwerer Hüftdysplasie (Stadium 3 bzw. 3-4 nach Graf). Es kommt hierbei in der Rückenlage bei aktivierter Bauchmuskulatur zur Extension des Beckens nach dorsal mit gehaltener Beugung beider Beine und Zentrierung der Hüftgelenke. In der Bauchlage wird, bei der Aktivierung der Aufrichtung in den Hüftgelenken, dass nach dorsal extendiert gehaltene Becken über den jeweils sich drehenden Hüftkopf bewegt. Diese aufrichtende Bewegung führt zur optimierten Einstellung der Hüften und ist nur möglich durch die synergistische Funktion insbesondere der Bauchmuskulatur mit den Ischiokruralen sowie der Adduktoren mit den Außenrotatoren.
Ergebnisse
Diese aktivierte Muskelkoordination hält ohne weitere Maßnahmen über einen Zeitraum von mehreren Stunden an und es erscheint in der Spontanmotorik eine dauerhaft verbesserte Haltung und Bewegung der Beine und des Beckens.
Dazu fand Niethard 1987 nach durchschnittlich 7 Tagen der Behandlung nach Vojta bei 95% der Kinder mit kontrakten Hüftluxationen kein Abspreizdefizit mehr, und es kam zu Spontanrepositionen der luxierten Hüftgelenke unter der Anwendung der Reflexlokomotion.
Schlussfolgerungen
Bei der therapeutischen Anwendung der Reflexlokomotion nach Vojta wird Muskulatur koordiniert so aktiviert, dass es zu funktionell positiven Veränderungen bei Kindern mit schwerer Hüftdysplasie / -luxation kommt. Aus physiotherapeutischer Sicht stellt diese Aktivierung eine wertvolle und ggf. notwendige Ergänzung in der Behandlung der schweren Hüftdysplasie / -luxation dar.