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Pilotuntersuchung zur Muskelbalanceverbesserung bei Coxarthrose nach Celecoxib-Therapie
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Für selektive COX2-Hemmer werden positive Auswirkungen auf die mechanischen und strukturellen Veränderungen bei Coxarthrose diskutiert. Die Modifikation der Muskelaktivität wurde mit der Ganganalyse in dieser industrieunabhängigen Pilotuntersuchung gemessen.
Methoden
5 Patienten (Ø 52,2 Jahre) mit unilateraler Coxarthrose (KellgrenII-IV) und Belastungsschmerz erhielten für 4 Wochen als alleinige Therapie Celecoxib 200mg abends (vorher kein NSAR/COX2-Hemmer für 2 Wo). Der Gang wurde zu Beginn und am Ende vermessen. Hierbei erfolgte beidseits die Aufzeichnung des bipolaren Oberflächen-EMGs mit 1000Hz: M. glut. med., M. glut. max., M. vast. lat., M. vast. med., M. rect. fem. und M. biceps fem..
Ergebnisse
Die Ganggeschwindigkeit erhöhte sich um durchschnittlich 25,4% nach 4 Wochen. Die EMGs zeigten am Anfang auf der Arthroseseite eine Aktionsverlängerung bis zum 2-fachen des Normalen, am stärksten beim M. vast. lat. & den Glutealmuskeln. Am Ende verringerten alle betroffenen Muskeln ihre Aktionslänge in Richtung Normalität. Die größten positiven Änderungen zeigten die M. glutei med. mit bis zu 27,1% Aktionsverkürzung. Die gesunde Seite zeigte keine wesentlichen Abweichungen im Verlauf.
Schlussfolgerungen
Die EMG-Aktionslängen zeigten nach 4-wöchiger Therapie alleinig mit Celecoxib 200mg 1xtgl. eine deutliche Verbesserung. Der mechanische Gelenkschaden lässt meist keine Normalaktivität zu. Ein flotteres & harmonischeres Gangbild mit Ökonomisierung des Gehens war gut erreichbar. Interessant bei Betrachtung von leichten Arthrosen wäre die Frage nach Gang-Normalisierung bei Langzeittherapie mit selektiven COX2-Hemmern.