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Der Einfluß des Weichteiltraumas auf das Kallusregenerat unter Distraktion nach akuter Beinverkürzung an der Kaninchentibia
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Klinisch und experimentell gelang es, nach akuter Beinverkürzung suffizienten Distraktionskallus aus dem Verkürzungsareal zu regenerieren. Der für den klinischen Einsatz bedeutende Einfluß des Weichteiltraumas auf die Regeneratqualität soll im Tierexperiment quantifiziert werden
Methoden
Verglichen werden 2 Gruppen mit je 10 skelettreifen Kaninchen. Nach Anlage eines Fixateur externe an einer Tibia wird ein 10 mm langes Schaftsegment (= 10% der Unterschenkelgesamtlänge) reseziert und verkürzt. Nach 10 d erfolgte die graduelle Verlängerung aus dem Verkürzungsareal (0,5mm/12h). Während in der Testgruppe ein definiertes Weichteiltrauma (30 min Stempelkontusion bei 10N/1cm² auf die Tibialis ant. Loge und 90 min Ischämiezeit) zu einem akuten Kompartmentsyndrom führte, wurde auf jegliche Weichteiltraumatisierung in der Kontrollgruppe verzichtet. Am 40. post-op Tag erfolgt die radiologische, mechanische und histomorphometrische Analyse.
Ergebnisse
Der radiologische Kallus-Diaphysenindex zeigt mit 1,27±0,14 nach Trauma im Vergleich zu 1,6±0,16 ohne Trauma signifikant kleinere Regeneratdurchmesser (p<0,01). Während keine Unterschiede in der max. Torsionssteifigkeit des Kallusregenerats festzustellen waren, zeigte sich eine signifikant geringere Torsionsstabilität (45,6% vs. 64%; p<0,05) nach Trauma. Der Knochenmatrixanteil in der Gruppe ohne Trauma überstieg mit 43,9±11% deutlich den der Vergleichsgruppe mit 37, ±5,9% (p=0,08).
Schlussfolgerungen
Obwohl durch das Weichteiltrauma eine signifikante Beeinträchtigung der Kallusqualität resultierte, waren ein komplettes Regeneratversagen, ein fehlendes Remodelling oder Pseudarthrosen bei keinem Tier eingetreten. Stimulationsverfahren lassen hier einen relevanten Effekt erwarten.