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Mittelfristige Ergebnisse nach Inverser Schulterprothese (Delta3®) bei Rotatorenmanschettendefektarthropathie
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Behandlung ausgedehnter Rotatorenmanschettendefekte mit konsekutiver statischer u./o. dynamischer anterosuperiorer glenohumeraler Instabilität u. begleitender schmerzhafter Defektarthropathie stellte in der Schulterendoprothetik bis Mitte der 90er Jahre eine kaum lösbare Herausforderung dar.
Methoden
Seit 1997 wurden in unserer Abteilung über 200 Pat. mittels einer inversen Schulterprothese versorgt u. konsekutiv im Rahmen einer prospektiv klinischen (VAS, SST, Constant-Score) u. radiologischen Verlaufsbeobachtung dokumentiert. Eine Defektarthropathie stellte in 63 Fällen die Operationsindikation für unser Patientenkollektiv mit einem Follow up von mind. 24 Mon. dar.
Ergebnisse
Die subjektive Einschätzung der Pat. ergab in 76% ein sehr gutes bis gutes Ergebnis. Der durchschnittliche altersgewichtete Constant-Score betrug 93. Postoperativ häufig beobachtet wurde eine Innenrotationseinschränkung (L5). Im Verlauf läßt sich radiologisch bei einigen Pat. eine inferiore Glenoiderosion feststellen, wobei ein klinisches Korrelat oder eine Häufung von Lockerungszeichen der Glenoidkomponente nicht zu beobachten ist. Dabei zeigt sich diese radiologische Veränderung bei einigen Pat. stationär, bei anderen progredient. In einem Fall kam es durch einen Low-grade-Infekt zu einer Lockerung der glenoidalen Verankerung, in einem anderen lag eine aseptische Glenoidlockerung vor.
Schlussfolgerungen
Trotz mittelfristig guter klinischer Ergebnisse ist bei einigen Pat. ein progredientes inferiores Glenoidnotching zu beobachten. Deshalb sollte die Indikation zur inversen Prothese eng gestellt werden u. älteren Pat. reserviert bleiben.