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Klinische und radiologische Langzeitergebnisse nach Implantation von Bandscheibenprothesen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Bestimmung der Effizienz der Bandscheibenprothese "SB-Charité" im Langzeitverlauf
Methoden
Von 1984 bis 1989 wurden 71 Patienten mit Bandscheibenprothesen versorgt. Insgesamt wurden 84 hochgradig degenerierte Bandscheiben durch SB-Charité Prothesen der Typen I, II und III ersetzt. Der Typ III wird bis heute verwendet. Für die Langzeitkontrolle standen 52 Patienten mit 63 behandelten Segmenten zur Verfügung. Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 17,3 Jahre. Erfasst wurden subjektive (Oswestry Index, VAS) und objektive (Röntgen) Daten.
Ergebnisse
23 Patienten hatten hervorragende oder gute klinische Resultate, 29 Patienten zeigten mäßige oder schlechte Ergebnisse. Röntgenologisch wurde eine vollständige knöcherne Fusion in 37 Segmenten nachgewiesen. Ferner sind 7 Implantatbrüche zu verzeichnen. Gute klinische Resultate korrelierten positiv mit spontan fusionierten Segmenten. Nur 2 Patienten mit guten Ergebnissen hatten keine röntgenologisch verifizierbaren Veränderungen in den operierten Etagen. Bei 5 Patienten mit mäßigen oder schlechten Resultaten mußte aufgrund implantatassoziierter Komplikationen eine operative Spondylodese durchgeführt werden. Die verschiedenen Prothesentypen hatten keinen Einfluß auf die Ergebnisse.
Schlussfolgerungen
Die guten klinischen Resultate bei spontaner Fusion sind ein nicht geplantes Ergebnis der Operation, deren Ziel eine Erhaltung der Segmentfunktion darstellt. Die Anwendung von Bandscheibenprothesen erscheint bei höher- oder hochgradigen Segmentdegenerationen aufgrund der vorliegenden Langzeitergebnisse nicht indiziert. Mögliche Ursachen werden diskutiert.