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Evidenzbasierter Wirksamkeitsnachweis einer Komplextherapie mit Manueller Medizin und Physiotherapie auf die Förderung grobmotorischer Fähigkeiten (gF) bei Zerebralparese (cP)
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Ist ein langfristiger Effekt auf die Förderung gF bei cP-Kindern mit einer 2-wöchigen Komplextherapie aus Manueller Medizin und Physiotherapie zu erzielen.
Methodik
Randomisierte, longitudinale Kohortenstudie mit historischer Kontrollgruppe und follow-up nach 8 Monaten unter Wahrung der Vorgaben der "good clinical practice" für Studien mit Kindern.
Meßmethoden: Gross Motor Function Measure, Gross Motor Function Classification System.
Teilnehmer: 80 cP-Kinder, davon hatten 54 mehr als 90% ihrer voraussagbaren gF erreicht (Rosenbaum). Ausschluß von 19 Kindern wegen prospektiv festgelegter medizinischer Kriterien. Ausscheiden von 17 Kindern wegen organisatorischer Probleme der Eltern. Nach 7.01 Monaten Nachuntersuchung von 18 Kindern. 15 Kinder bekamen dann eine 2. Komplexbehandlung.
Ergebnisse
Die 80 Kinder verbesserten ihre gF um 7,2 % während 2 Wochen. Die mit der Kontrollgruppe zu vergleichenden 54 älteren Kinder gewannen 6,8%. Nach durchschnittlich 7,01 Monaten verbesserten sich die nachuntersuchten 18 Kinder nochmals um 3,1%, also insgesamt um 9,9%. 15 Kinder, die einer zweiten Behandlungsserie unterzogen wurden, gewannen dabei weitere 8,3 % ihrer gF hinzu. Diese 15 Kinder erreichten über die gesamte Studienzeit von 8 Monaten 17,55% ihrer grobmotorischen Ausgangsleistung, obwohl die Verbesserung im Vergleich zur historischen Kontrollgruppe nur noch maximal 10% hätte betragen sollen. Die Ergebnisse sind statistisch signifikant.
Schlußfolgerung
Die Komplexbehandlung verbessert sofort und langfristig grobmotorische Fähigkeiten von cP-Kindern.