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Infekt nach Prothesenimplantation im hohen Alter: Case-report über die Behandlung von 2 Patienten mit "Spacer" (Platzhalterprothese) und antibiotischem Zement
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Bei Protheseninfekt verwenden wir Spacer mit antibiotischen Zement, die enorme Vorteile bezüglich Rehabilitation und Reimplantation nach 3-5 Monaten mit sich bringen.Ist es jedoch sinnvoller, Patienten im hohen Alter mit Zusatzerkrankungen ein 3.mal zu operieren oder den Spacer auf unbestimmte Zeit in situ zu lassen?
Methoden
2 Fälle im hohen Alter wurden behandelt und nachuntersucht:
1) Kniegelenksprotheseninfekt in 80 jähriger Diabetikerin mit Wundrandnekrose. Es erfolgte Prothesenausbau und Implantation von Spacer. Wunddeckung erfolgte mit Muskeltransplantation des Gemellus medialis;
2) HEP-Infekt in 93jähriger Kardiopathikerin mit Kreuzbeindekubitus. Es erfolgte Prothesenausbau und Spacer-Implantation.
Ergebnisse
Seit 5 Monaten hat die 1. Patientin den Spacer in situ, der Infekt ist ausgeheilt, das Transplantat ist integriert. Die plastischen Chirurgen stimmen einer Prothesenreimplantation mittels Disinsertion-Reinsertion des Transplantats zu, aber die Pazientin will sich keiner 3.OP unterziehen. Die 2. Patientin hat den Spacer seit 5 Monaten in situ. Der Infekt ist ausgeheilt. Angesichts des hohen Alters und der gesundheitlichen Verfassung stimmen wir einer Prothesenreimplantation nicht zu.
Schlussfolgerungen
Beim Einsatz des Spacer kann es Probleme bei der Indikationsstellung geben: Im hohen Alter wegen der gesundheitlichen Verfassung und der niedrigen Compliance wie auch beim rüstigeren Patienten, der mit dem Spacer gehen kann, zufrieden ist und nicht mehr operiert werden möchte. Doch wie sehen die Langzeitfolgen für den Spacer in situ bezüglich Abnutzung, Mobilisation und Ruptur aus?