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67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

11. bis 16.11.2003, Messe/ICC Berlin

Infekt nach Prothesenimplantation im hohen Alter: Case-report über die Behandlung von 2 Patienten mit "Spacer" (Platzhalterprothese) und antibiotischem Zement

Meeting Abstract (DGOOC 2003)

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  • corresponding author Andrea Marchesini - Az.ospedaliera S.Gerardo Monza - Ospedale Bassini Cinisello B.,Uni-Klinik Mailand-Bicocca, Via Gorki 50, 20092, Cinisello Balsamo (Mailand), Phone: +39-338-9966572, Fax: +39-02-61765094
  • L. Martinotti - Azienda ospedaliera S.Gerardo - Ospedale Bassini Cinisello B.
  • R. Klumpp - Clinica ortopedica Università Milano-Bicocca

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 11.-16.11.2003. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2003. Doc03dguF9-1

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2003/03dgu0487.shtml

Veröffentlicht: 11. November 2003

© 2003 Marchesini et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung

Bei Protheseninfekt verwenden wir Spacer mit antibiotischen Zement, die enorme Vorteile bezüglich Rehabilitation und Reimplantation nach 3-5 Monaten mit sich bringen.Ist es jedoch sinnvoller, Patienten im hohen Alter mit Zusatzerkrankungen ein 3.mal zu operieren oder den Spacer auf unbestimmte Zeit in situ zu lassen?

Methoden

2 Fälle im hohen Alter wurden behandelt und nachuntersucht:

1) Kniegelenksprotheseninfekt in 80 jähriger Diabetikerin mit Wundrandnekrose. Es erfolgte Prothesenausbau und Implantation von Spacer. Wunddeckung erfolgte mit Muskeltransplantation des Gemellus medialis;

2) HEP-Infekt in 93jähriger Kardiopathikerin mit Kreuzbeindekubitus. Es erfolgte Prothesenausbau und Spacer-Implantation.

Ergebnisse

Seit 5 Monaten hat die 1. Patientin den Spacer in situ, der Infekt ist ausgeheilt, das Transplantat ist integriert. Die plastischen Chirurgen stimmen einer Prothesenreimplantation mittels Disinsertion-Reinsertion des Transplantats zu, aber die Pazientin will sich keiner 3.OP unterziehen. Die 2. Patientin hat den Spacer seit 5 Monaten in situ. Der Infekt ist ausgeheilt. Angesichts des hohen Alters und der gesundheitlichen Verfassung stimmen wir einer Prothesenreimplantation nicht zu.

Schlussfolgerungen

Beim Einsatz des Spacer kann es Probleme bei der Indikationsstellung geben: Im hohen Alter wegen der gesundheitlichen Verfassung und der niedrigen Compliance wie auch beim rüstigeren Patienten, der mit dem Spacer gehen kann, zufrieden ist und nicht mehr operiert werden möchte. Doch wie sehen die Langzeitfolgen für den Spacer in situ bezüglich Abnutzung, Mobilisation und Ruptur aus?