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Kinematische und kinetische Analyse der Rumpfbewegung beim Golfschwung
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Sind die beim Aufschwung, Abschwung und Durchschwung auftretenden Drehmomente und Gelenkkräfte möglicherweise mit Überbeanspruchungen und Schädigungen der Strukturen der Wirbelsäule in Verbindung zu bringen? Unter Verwendung dreidimensionaler Hochfrequenzvideotechnik sowie der Bodenreaktionskräfte wurden externe kinetische und kinematische Daten von Golfschwüngen von 14 Golfspielern mit unterschiedlichem Fertigkeitsniveau untersucht. Neben 3 Anfängern nahmen 8 Amateure und 3 Professionals an der Untersuchung teil. Die Golfspieler wurden unter Verwendung eines 12-Kamera-Systems VICON 624 mit einer Messfrequenz von 250 B/s erfasst. Die Bodenreaktionskräfte wurden simultan mit Hilfe von zwei KISTLER 6-Komponenten-Messplattformen registriert. Die gewonnenen kinematischen Daten deuten auf ein erhebliches Bewegungsausmaß des Rumpfes bei den Golfern hin, welches den gesamten willkürlichen Bewegungsumfang umschreibt. Die kinetische Analyse zeigt insbesondere beim Durchschwung hohe a-p und m-l Scherkräfte, die insbesondere im lumbalen Segment des Modells wirksam werden. Die mechanische Belastung der Anfänger unterscheidet sich nicht systematisch von der der Amateure und Professionals, wobei die Belastungshäufigkeit bei der Beurteilung eines möglichen Schädigungsrisikos Berücksichtigung finden muß. Die mechanische Belastung der Wirbelsäule ist in Bezug auf Scherkräfte im Torsionsmoment in Relation zu anderen Sportarten als relativ hoch einzuordnen. Die Quantifizierung stellt die Voraussetzung dar, die Belastung und damit das Risiko einer Überbelastung beim Golfschwung zu bearbeiten.