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Biomechanischer Vergleich bioresorbierbarer zervikaler Cages.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Trotz initial guter klinischer Resultate metallischer Cages, sind bis heute die Langzeiteffekte dieser intervertebralen Dauerimplantate unklar. Kurzfristige Komplikationen wie Cage Sinterung, Degeneration angrenzender Bewegungssegmente, Auftreten von stenotischen Myelopathien und Artefaktbildung bei CT und MRT Untersuchungen wurden bereits beschrieben. Bioresorbierbare Cages wurden mit der Zielsetzung entwickelt diese Probleme zu vermeiden. Das Ziel dieser in vitro Studie war es, die biomechanischen Charakteristika zweier verschiedener biodegradierbarer Implantate mit dem trikortikalen Beckenkammspan und einem Cage aus Titan zu vergleichen.
Material und Methode
32 Schafshalswirbelsäulen (C2-C5) wurden in den Bewegungsrichtungen Flexion, Extension, axiale Rotation und Seitneigung mittels nichtdestruktiver Steifigkeitsmessung getestet. Zunächst wurde das Bewegungssegment C3/C4 intakt untersucht. Im Anschluss wurde eine komplette Diskektomie durchgeführt und die folgenden Stabilisierungen (n=8) vorgenommen: (1) autologer trikortikaler Beckenkammspan; (2) Cage im Zylinderdesign aus Titan (Harms, DePuy Acromed); (3) bioresorbierbarer PDLLA-Cage (experimentell); (4) bioresorbierbarer Resorbon-Cage (Biomet Merck). Anschließend wurde in allen Gruppen eine additive Stabilisierung mit anteriorer Platte durchgeführt. Die Steifigkeit, der Bewegungsumfang sowie die neutrale und die elastische Zone wurden bestimmt.
Ergebnisse
Zwischen trikortikalem Beckenkammspan, metallischem Cage im Zylinderdesign und dem PDLLA-Cage konnten, bei Betrachtung des Bewegungsumfangs und der segmentalen Steifigkeit in allen Bewegungsrichtungen, keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Der Resorbon-Cage zeigte, im Vergleich zu den anderen 3 Implantaten, eine signifikante (p<0.05) Verringerung des Bewegungsumfang und eine signifikante Zunahme der Steifigkeit in den Bewegungsrichtungen Rotation und Flexion. Durch den Einsatz der additiven ventralen Platte wurde in allen 4 Gruppe der Bewegungsumfang signifikant (p<0.05) erniedrigt und die Steifigkeit in den Bewegungsrichtungen Flexion und Extension signifikant (p<0.05) erhöht.
Schlussfolgerungen
Die in dieser Studie untersuchten bioresorbierbaren Cages zeigten erstmalig biomechanische in vitro Eigenschaften die dem metallischen Cage ebenbürtig waren. Aus biomechanischer Sicht kann besonders den Resorbon Cage als Alternative zu metallischen Cages angesehen werden. Die in vivo Eigenschaften bioresorbierbarer Cages müssen aber durch Tierversuche überprüft werden.