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Mikrometasten bei nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom – Ein pragmatischer Ansatz zur Erweiterung der Routinediagnostik
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2008 |
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Zielsetzung: Dem Nachweis von Mikrometastasen in Lymphknoten bei nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom wird in der Literatur zwar prognostische Relevanz zugesprochen, dennoch hat die Diagnostik von Mikrometastasen aufgrund hoher Sach- und Personalkosten bisher keinen Einzug in die klinische Routinediagnostik gefunden. Ziel der vorliegenden Studie war die Entwicklung eines sowohl kostengünstigen, als auch effektiven Algorithmus zur Diagnostik von Mikrometastasen und Überprüfung der prognostischen Bedeutung an einer großen Anzahl von Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom.
Methodik: Bei n=170 Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom wurden nach kurativer Resektion im Stadium I und II die Lymphknoten (n=5299) immunhistologisch mit den Markern KL-1, CK 5/6, CK 7 und Ber-EP4 untersucht. Das krankheitsfreie Überleben wurde mit den Tumorstadien vor und nach Upstaging korreliert.
Ergebnis: Mikrometastasen wurden bei 48,2% aller Patienten (n=82) in den untersuchten Lymphknoten entdeckt. Bei insgesamt 20,5% der Patienten (n=39) musste das Tumorstadium korrigiert werden. KL-1 erwies sich hierbei als sensitivster immunhistologischer Marker. Dem Nachweis von Mikrometastasen in Lymphknoten in N2-Position kam ein signifikanter prognostischer Einfluss zu (medianes Überleben: 21,4 vs. 45,3 Monate; p=0,022), der Nachweis in N1-Position hatte keinen signifikanten Einfluss auf das krankheitsfreie Überleben.
Schlussfolgerung: Die zusätzliche immunhistologische Untersuchung der N2-Lymphknoten mit dem Immunmarker KL-1 ermöglicht eine sowohl kostengünstige als auch sensitive Erweiterung der Routinediagnostik bei nicht-kleinzeligem Bronchialkarzinom zum zusätzlichen Nachweis von Mikrometastasen.