Artikel
Die simultane Versorgung doppelseitiger Leistenhernien mit Ring-armiertem Polypropylen-Netz in TIPP-Technik
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die simultane Versorgung doppelseitiger Leistenhernien wird unterschiedlich durchgeführt und gilt als besondere Domäne der TAPP/TEP, für die eine besondere Schmerzarmut und geringe Belastung der Patienten angegeben wird. Wir setzen die TIPP- Technik zur simultanen Versorgung doppelseitiger Leistenhernien ein und haben die Ergebnisse mit den Literaturdaten verglichen
Material und Methoden: Seit 15.12.2005 bis15.09.2007 wurden 787 Patienten (699 m, 88 w, Alter 61,64 J, 17 - 95 J) herniotomiert und mittels eines präperitoneal platzierten Polysoft Netzes in TIPP-Technik versorgt. Die Hernien – Klassifikation erfolgt nach Schumpelick.Die Patienten wurden prospektiv erfasst und nachuntersucht (1. Kontrolle 6.- 10. postop. Tag).Bei 64 Pat (59 m, 5w) wurde im Beobachtungszeitraum beidseitige Leistenhernien versorgt, dabei bei 50 Pat [2 Pat TIPP + Rutkow-Herniotomie) (47m, 3w) simultan.
Ergebnisse: Die simultane Operation doppelseitiger Leistenhernien mit der TIPP wurde bei 50 Patienten durchgeführt (6,9% aller Pat, 12,71% aller Herniotomien; 17 stationär, 33 ambulant). Dabei wurden 11 Rezidivhernien versorgt, bei 2 Pat. doppelseitig (1x Rutkow-Herniotomie), 7 einseitige Rezidive (1x Rutkow-Herniotomie). Intraoperatives Vorgehen, intraoperative Probleme sowie postoperative Komplikationen zeigten keine Differenzen zu den einseitig versorgten Patienten. Insbesondere bei Schmerzangabe wie auch die Bewegungs- resp. Belastungsbeschwerden während der ersten 2 postoperativen Wochen wurden im Vergleich zur einseitigen Versorgung keine Differenzen angegeben.. Die Operationsdauer betrug 56,29 min (+/- 17,04 min; Konfidenzinterval [0,05] 51,47 – 61,11).
Schlussfolgerung: Die TIPP mit einem Ring-armiertem Polypropylen-Netz ist zur Simultan-Versorgung doppelseitiger Leistenhernien ein gut geeignetes, im Vergleich zu TAPP und TEP-Technik häufig ambulant anwendbares Verfahren, das bei gleicher Netzlage vergleichbare Ergebnisse zu den endoskopischen Hernienreparationen ohne vergleichbaren technischen Aufwand erreicht.