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Möglichkeiten und Grenzen von Nachkorrekturoperationen beim M. Hirschsprung
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Als Indikationen für eine Nachkorrektur nach Durchzugsoperation beim M. Hirschsprung werden persistierende Enterokolitis und schwere Obstipation, v.a. bei residueller Aganglionose oder narbiger Stenose sowie schwere Entzündungen durch ein Blindsacksyndrom n. Duhamel-Op angesehen. Hierüber, wie auch über die beste Technik und Ergebnisse von Nachkorrekturen liegen nur spärliche Erkenntnisse vor.
Material und Methoden: Wir analysierten die Befunde von 9 Patienten (2xw.,7xm.; Alter 10 Mo.-14J.) der Jahre 2004-2006 hinsichtlich Voroperationen und klinischem Verlauf inklusive Röntgen, Histologie und Stuhlverhalten, sowie Technik und Ergebnissen der Nachkorrektur-Operationen.
Ergebnisse: Op-Indikationen waren 2x schwere chronischer Entzündung bei Blindsack n. Duhamel-Op, 5x Stenose und/oder langes aganglionäres Rektum n. Rehbein-Op, 2x Stenose n. TERPT. Nach initialer Duhamel-Martin-Op war bei einer Pat. nur eine Rektumexstirpation + endständiges Ileostoma möglich, beim 2. Pat. nach 3-maligem Durchzug (2x Duhamel + 1x Soave) über eine Rektumresektion mit ileoanaler Anastomose eine gute Kontinenz erreichbar. Nach initialer Rehbein-Op erfolgte bei 5 Pat. die Nachkorrektur mit Duhamel Technik: zwei dieser Pat. sind ohne Obstipation kontinent, zwei chronisch obstipiert und einer mit erneuter relativer Stenose. Die Anastomosenstenosen n. initialem TERPT konnten 1x durch begrenzten Re-TERPT, 1x durch y-v-Plastik korrigiert werden. Schwere perioperative Komplikationen traten nicht auf, die Wund- und Anastomosenheilung waren stets regelrecht.
Schlussfolgerung: Nachkorrekturen nach Durchzugs-Op beim M. Hirschsprung sind nur selten notwendig, meistens möglich, aber technisch anspruchsvoll und liefern nicht immer befriedigende funktionelle Ergebnisse. Deshalb sollte die Indikation zu diesen Eingriffen grundsätzlich zurückhaltend gestellt werden.