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Gesicht Allograft-Transplantation:Technik, Kompatibilität und Ergebnisse am Leichenmodel
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Die Gesicht Allograft-Transplantation wird in jüngster Zeit als ernstzunehmende Alternative zu den konventionellen, plastisch-chirurgischen Rekonstruktionstechniken in der Wiederherstellung ausgedehnter Defekte im Gesichtsbereich diskutiert. Neben der Ethik-Debatte und den mit der erforderlichen Immunsuppression assoziierten Problemen, erfordern operations-technische Aspekte vermehrte Aufmerksamkeit und Diskussion. Die theoretische Grundlage einer menschlichen Gesicht Allograft-Transplantation beruht auf den detaillierten Kenntnissen der Anatomie, den Techniken der Kopf-/Hals Rekonstruktion, sowie den Operationstechniken der Kraniofazialen Chirurgie.
Material und Methoden: Auf der Basis verschiedener Sequenzen der Dissektion reiner Haut- und osteoktuaner Lappenplastiken am frischen Leichenmodel (n=12) propagieren wir zwei potentielle Formen der Gesicht Allograft-Transplantation: Subgaleale, sub-SMAS-, sub-Platysma Hautlappenplastik (Typ1); Osteokutane Lappenplastik unter Einschluß eines LeFort III Mittelgesicht Knochensegments (Typ 2). Beide Lappenplastiken basieren auf der bilateral erhaltenen Blutversorgung über die A. Carotis externa, V. Jugularis ext. und V. Facialis. Beide (propagierten) Formen der Gesicht Allograft-Transplantation wurden photographisch als auch radiographisch auf Spender-/ Empfänger Kompatibilität untersucht, und die folgenden Punkte erarbeitet: 1. Operationstechnische Aspekte insbesondere des ‚insetting’ der Lappenplastiken (‚suspension’); 2. Morphologische und anthropometrische Parameter der Spender-/ Empfänger Kompatibilität; 3. Das morphologische Ergebnis nach Gesicht Allograft-Transplantation
Ergebnisse: Die Hautlappenplastik ist rein operationstechnisch betrachtet weniger komplex als die osteoktane Lappenplastik. Morphologisch simuliert das Ergebnis das Ausehen des Empfängers. Bei Einschluß des knöchernen Mittelgesichts (Typ 2 Lappenplastik) gleicht die morphlogische Charakteristik vemehrt dem Spender.Anhand der o.g. Untersuchungen sind fünf Parameter speziell zu berueckschtigen: 1. Hautfarbe; 2. Geschlecht; 3. Alter; 4. Schädeldimension; 5. Weichteilkonturen
Schlussfolgerung: Trotz der beschränkten Übertragbarkeit der Untersuchungen am Leichenmodel auf den lebenden Menschen, erscheinen die rein kutane Lappenplastik, als auch die osteokutane Lappenplastik eine mögliche (zukünftige) Option in der Rekonstruktion ausgedehnter Gesichtsdefekte, z.B. nach Trauma oder Tumorresektion.Nachwievor ungelöst sind die komplexen Aspekte der erforderlichen Immunsuppression. Die Diskussion um die ethischen Gesichtspunkte einer solchen Gesicht Allograft-Transplantation ist derzeit noch nicht abgeschlossen.