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Koinzidenz von zufällig entdeckten Schilddrüsen-Karzinomen und primärem Hyperparathyreoidismus (pHPT)
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Eine erhöhte Inzidenz von Schilddrüsenerkrankungen konnte bei Patienten mit primärem Hyperparathyreoidismus (pHPT) trotz einer Reihe von Untersuchungen bislang nicht überzeugend nachgewiesen werden. In einer von Fedorak et al. 1994 publizierten kontrollierten Studie zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Prävalenz benigner Schilddrüsenerkrankungen. Dennoch wird von zahlreichen Autoren die Notwendigkeit einer präoperativen Schilddrüsendiagnostik vor Nebenschilddrüseneingriff, betont. Für nicht-medulläre Schilddrüsenkarzinome ergab sich eine erhöhte Inzidenz bei den pHPT-Patienten (P<0,02). Am eigenen Krankengut von Patienten mit pHPT soll die Häufigkeit co-inzidenter Schilddrüsenmalignome in einem Jod-Mangelgebiet untersucht werden.
Material und Methoden
Zwischen 4/86 und 09/03 wurden an der Chirurgischen Klinik der HHU-Düsseldorf 1297 Patienten wegen eines primären Hyperparathyreoidismus operiert. Bei 516 Patienten (40%) erfolgte gleichzeitig eine Schilddrüsenresektion.
Ergebnisse
Indikation zur simultanen Schilddrüsenresektion war in der Regel eine Struma nodosa. Bei insgesamt 39 Patienten (7,9%) zeigten sich im Schnellschnitt oder postoperativ maligne Veränderungen:Im einzelnen handelte es sich um 27 papilläre Schilddrüsenkarzinome (16x Mikrokarzinom pT1 nach alter TNM Klassifikation), 5 follikuläre Schilddrüsenkarzinome (2x Mikrokarzinom pT1 nach alter TNM Klassifikation), 7 C-Zell-Karzinome (6 x MEN 2A, 1 x sporadisch), 4 C-Zell-Hyperplasien (RET-negativ). Der simultane Schilddrüseneingriff führte zu keinem Anstieg der perioperativen Morbidität.
Schlussfolgerung
Sowohl der prozentuale Anteil simultaner Schilddrüsen-Eingriffe, als auch der dabei zufällig entdeckten differenzierten Karzinome deckt sich mit den Erfahrungen aus der Literatur.In Bezug auf alle Patienten die aufgrund eines pHPT operiert wurden beträgt die Inzidenz eines nicht- medullären SD- Karzinoms 2,5%Bei gleichzeitig vorliegender Struma nodosa ist bei 6,2% der Patienten mit einer Co-Inzidenz eines nicht-medullären Schilddrüsenkarzinoms zu rechnen. Die Inzidenz bei beignen Schilddrüsenerkrankungen ist im eigenen Krankengut bei 4,8%.Bei allen Nebenschilddrüsenoperationen ist daher eine präoperative Schilddrüsen-diagnostik erforderlich.