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Microarray-Genexpressionsprofile zur Prognoseprädiktion kolorektaler Karzinome
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Trotz radikaler chirurgischer Resektion entwickeln 20-30% der kolorektalen Karzinome im UICC-Stadium I+II ein Tumorrezidiv in Form von Fernmetastasen. Ziel der Studie war die Entwicklung eines genetischen „Classifiers“, der eine Vorhersage des Rezidivrisikos in Form von Fernmetastasen erlaubt.
Material und Methoden
Wir verwendeten Affymetrix Human-Genome-U133A-Microarrays, um genetische Profile von 55 Patienten mit nicht lymphogen oder systemisch metastasierten kolorektalen Karzinomen (UICC-Klassification: pT2-4N0M0) zu erstellen. Das Kollektiv bestand aus 26 Patienten, die im Verlauf einer Nachsorgezeit von mindestens 60 Monaten an einem Rezidiv verstorbenen und 29 Patienten, die im selben Zeitraum rezidivfrei blieben.
Ergebnisse
Die beste Vorhersagewahrscheinlichkeit wurde durch einen “Classifier” bestehend aus 37 Genen erreicht. Durch ein hierarchisches Clustering sowie mit Hilfe der Principal Component-Analyse identifizierten wir eine Subgruppe von Patienten, die ein genetisches Expressionsprofil aufwiesen, das einem hohen oder einem geringen Rezidivrisiko entsprach. Die Vorhersagewahrscheinlichkeit für das Gesamtkollektiv von 55 Patienten bestimmt durch die Methode der 10-fold-Cross-Validation betrug 67.3%. Ein unabhängiges Test-Training-Set konnte den klinischen Verlauf des Kollektivs mit einer Genauigkeit von 72.2% (95%-Konfidenzintervall: 51.25%; 83.33%) vorhersagen. Die 7-Jahre Gesamtüberlebenswahrscheinlichkeit der Patienten mit einem prognostizierten geringen Rezidivrisiko war 72% (± 8%) im Vergleich zu 45% (± 10%) für Patienten mit einem vorhergesagten hohen Rezidivrisiko (p=0.05). Das 7-Jahre-Rezidiv-freie Überleben betrug 69% (± 9%) im Kollektiv mit einem vorhergesagten geringen Rezidivrisiko im Vergleich zu 35% (± 9%) in der Hochrisikogruppe (p=0.02).
Schlussfolgerung
Genexpressionsprofile und daraus abgeleitete prognostische “Classifier” könnten als ergänzende Methode des klinischen Stagings von nicht metastasierten kolorektalen Karzinomen angewandt werden, indem sie Patienten mit hohem oder geringen Risiko der Entwicklung von Fernmetastasen identifizieren.