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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Ist die routinemäßige Durchführung einer Computertomographie zur Diagnostik und Festlegung der OP-Indikation bei Sigmadivertikulitis gerechtfertigt?

Vortrag

  • presenting/speaker Andreas Porebski - Chirurgische Klinik, Charite, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • J.P. Ritz - Chirurgische Klinik, Charite, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • M. Porebski - Chirurgische Klinik, Charite, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • M. Borchert - Radiologische Klinik, Charite, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik, Charite, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • C.T. Germer - Chirurgische Klinik, Charite, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0278

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch611.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Porebski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Mittels Abdomen-CT kann bereits präoperativ in der Diagnostik der Sigmadivertikulitis eine Differenzierung zwischen einem komplizierten und nicht komplizierten Krankheitsstadium gesichert und beim Nachweis einer komplizierten Erkrankung die Indikationsstellung zur Operation unterstützt werden. Gleichzeitig ist die CT kostenintensiv und führt zu einer Strahlenbelastung des Patienten. Das Ziel der Studie war die Evaluierung der stadienbezogenen Sensitivität der präoperativen CT-Untersuchung, im Hinblick auf die Stadieneinteilung nach Hansen und Stock, dem intraoperativen Befund und dem histopathologischen Ergebnis. Weiter sollte die Korrelation zwischen dem CT-ermittelten Krankheitsstadium und den objektiven Entzündungsparameter (Leukozyten, CRP) überprüft werden.

Material und Methoden

Seit 07/02 erhielten alle Patienten mit dem klinischen Verdacht einer Sigmadivertikulitis neben der routinemäßigen Blutentnahme eine Spiral-CT mit rektaler Füllung innerhalb von 12 h nach stationärer Aufnahme. Beim Nachweis einer komplizierten oder rezidivierenden Sigmadivertikulitis wurde die Indikation zur Operation gestellt. Anschließend wurde die im CT ermittelte Diagnose, stadienadaptiert nach Hansen und Stock, mit dem intraoperativen und dem histopathologischen Befund vergliechen.

Ergebnisse

In dem Zeitraum von 07/02 bis 09/03 wurden 49 Patienten (23 Männer und 26 Frauen) in einem Durchschnittsalter von 60,1 Jahren (30 - 86 J) in die Studie eingeschleust. 41 Patienten wurden laparoskopisch assistiert, 8 Patienten offen chirurgisch operiert. Die durchschnittliche Resektatlänge (formalinfixiert) betrug 205 mm (104 - 280 mm). Die genauen Ergebnisse sind in der Tabelle [Tab. 1] zusammengefaßt.

Schlussfolgerung

1. Im Bezug auf die Krankheitsstadien nach Hansen und Stock wird der tatsächliche (histopathologische) Befund im Vergleich zur CT oft unterschätzt aber fast nie überschätzt. 2. Wird im CT ein kompliziertes Stadium nachgewiesen, ist es nahezu sicher, daß dieses tatsächlich vorliegt. Somit ist die CT eine präzise Untersuchung in der Diagnostik der Sigmadivertikulitis, die vor der Therapieentscheidung durchgeführt werden sollte. 3. Die Mittelwerte des CRP und der Leukozyten sind für die untersuchten Akutstadien der Divertikulitis signifikant (0,05) bzw. hochsignifikant (0,002) unterschiedlich.