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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Xenotransplantation - Spenderareale beim Schwein zum Einsatz in der rekonstruierenden plastischen Chirurgie

Vortrag

  • presenting/speaker Daniel Drücke - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie, BG-Kliniken Bergmannsheil Bochum
  • M. Elling - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie, BG-Kliniken Bergmannsheil Bochum
  • V. Nikolas - Radiologisches Institut, BG-Kliniken Bergmannsheil Bochum
  • R. Dermietzel - Anatomisches Institut, Ruhr-Universität Bochum
  • L. Steinsträsser - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie, BG-Kliniken Bergmannsheil Bochum
  • H.U. Steinau - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie, BG-Kliniken Bergmannsheil Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1013

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch599.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Drücke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Im letzten Jahrzehnt wurde die Forschung auf dem Gebiet der Xenotransplantation massiv vorangetrieben. Tausende Patienten warten derzeit auf homologe Spenderorgane aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit. Die Erzeugung von double-knock-out Schweinen scheint hier einen großen Fortschritt erzielt zu haben. Immunologische Barrieren, ethische Hürden und die Ungewissheit über die Übertragen von ansteckenden Krankheiten hat jedoch den klinischen Einsatz in weite Ferne gerückt. Für die rekonstruktive plastische Chirurgie ist der Ersatz von Gelenken, Knochensegmenten, Knorpel, Gefäßen und Nerven von besonderem Interesse.

Material und Methoden

Zur Klärung der Frage inwieweit beim Schwein Weichgewebe von Seiten der anatomischen Konkordanz zur Transplantation in Frage kommen wurde eine vergleichende anatomische Untersuchung durchgeführt. Hierzu wurden Göttingen Minipigs aufpräpariert und die vaskularisierten Gewebeeinheiten dargestellt. Zusätzlich erfolgte eine dreidimensionale Rekonstruktion des Schweineskeletts mittels der Computertomographie-Daten.

Ergebnisse

Die gewonnen theoretischen Transplantate wurden nun in Simulationen auf klinische Fälle aus der rekonstruierenden plastischen Chirurgie des eigenen Patientengutes übertragen. Hierbei hat sich das vaskularisierte Tibiasegment als besonders geeignet erwiesen. Die Präparationsergebnisse und die computertomographischen Simulationen werden dargestellt und im Hinblick auf den derzeitigen Entwicklungsstand der Xenotransplantation diskutiert.

Schlussfolgerung

Die Entwicklungen im Bereich der Xenontransplantationen sind derzeit noch abgeschlossen. Immunologische und ethische Fragen sind offen, die Frage nach der viralen Übertragung vom Schwein auf den Menschen ist noch nicht geklärt. In der rekonstruktiven plastischen Chirurgie sind jedoch zahlreiche Indikationskonstellationen denkbar, sodass auch hier die weitere Entwicklung auf diesem Gebiet mit Interesse verfolgt wird.