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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Crurale Rekonstruktionen beim älteren Patienten : medizinischer Anspruch und ökonomische Realität

Poster

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  • presenting/speaker Thilo Traska - Abteilung für Gefäßchirurgie, Chirurgische Klinik der Ruhr-Universität am Marienhospital Herne
  • W. Berg - Abteilung für Gefäßchirurgie, Chirurgische Klinik der Ruhr-Universität am Marienhospital Herne
  • L. Claeys - Abteilung für Gefäßchirurgie, Chirurgische Klinik der Ruhr-Universität am Marienhospital Herne
  • G. Hohlbach - Abteilung für Gefäßchirurgie, Chirurgische Klinik der Ruhr-Universität am Marienhospital Herne

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0208

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch587.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Traska et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Crurale Rekonstruktionen stellen eine technisch anspruchsvolle und auch bezüglich des Ressourcenverbrauches intensive Form der gefäßchirurgischen Therapie insbesondere beim alten und multimorbiden Patienten dar. Die vorgestellte Studie stellt die medizinischen und ökonomischen Implikationen der operativen Behandlung eines problematischen Kollektivs dar und wirft die Frage auf, ob dieser Ansatz eine heroische Verzweiflungstat oder eben doch eine sinnvolle therapeutische Option darstellt.

Material und Methoden

Analysiert wurden die medizinischen Kenndaten und Verläufe bei 48 alten und multimorbiden Patienten ( Durchschnitt 71 a ), welche eine crurale Bypassrekonstruktion bei kritischer Ischämie der unteren Extremität erhielten. Illustriert werden insbesondere die erhebliche Komorbidität sowie die bei höchst problematischen Ausgangsbedingungen erzielbaren Ergebnisse quoad vitam, Extremitätenerhalt und Funktion.

Ergebnisse

Die Analyse der Patientendaten belegt die erhebliche Rolle intervenierender medizinischer Variablen, welche ein multimorbides Patientenkollektiv prägen. Dies führt zu einer konsekutiv erhöhten Gesamtkomplikationsrate. Im Vergleich z. B. zu einer Majoramputation läßt sich dennoch eine relativ günstige Letalitätsrate ( < 10 % )und ein Extremitätenerhalt in über 75 % erzielen. Dies wird mit einem erheblich negativen betriebswirtschaftlichen Resultat unter Anwendung der neuen Entgeltsysteme erkauft.

Schlussfolgerung

Im Spannungsfeld zwischen medizinisch machbaren Optionen und ökonomischen Zwängen bietet die crurale Rekonstruktion beim alten mit multiplen internistischen Begleiterkrankungen behafteten Patienten ein gutes Beispiel, daß neue Entgeltsysteme bei definierten Patientengruppen keine adäquate Kompensation des Ressourcenverbrauchs bieten werden. Gleichwohl stellt aus medizinischer und ethischer Sicht im hier beleuchteten Problemkreis die adäquate gefäßchirurgische Rekonstruktion die sinnvolle und zu favorisierende therapeutische Option dar.