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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Invaliditätsfokus durch Sportunfälle: das Kniegelenk

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  • presenting/speaker Christoph Raschka - JWG Universität Frankfurt/Main
  • K. Witzel - HELIOS St. Elisabeth Klinik Hünfeld

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0508

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch464.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Raschka et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Im unfallchirurgischen Alltag spielen Freizeit- und Sportunfälle quantitativ eine immer bedeutsamere Rolle. Der Nutzen des Sports muss dabei auch gegen Langzeitschäden aufgewogen werden. Die vorliegende retrospektive epidemiologische Studie analysiert das Ausmaß invalidisierender Sportunfälle in Relation zu den einzelnen Sportarten in zwei Bundesländern.

Material und Methoden

Als Datenbasis dienen die Versicherungsunterlagen der Deutschen Lloyd Unfallversicherung über einen 4-Jahres-Zeitraum in den Bundesländern Berlin und Brandenburg, womit alle Vereinssportler erfasst wurden. Invalidisierende Sportunfälle betrafen 42 verschiedene Sportarten. Eine Gessamtzahl von n=611 Fällen wurde untersucht.

Ergebnisse

Invalidisierende Sportunfälle betrafen 42 verschiedene Sportarten mit n=611 Fällen. Die meisten wurden proportional zur Frequentierung der Sportart im Fußball (n=349), gefolgt von Handball (n=78), Volleyball (n=25), Judo (n=25), Turnen (n=21), Reiten (n=17), Basketball (n=12), Radfahren (n=12), Tennis (n=8), Hockey (n=7), Badminton (n=5), Leichtathletik (n=5), American Football (n=4), Fallschirmspringen (n=3), Karate (n=3), Walking (n=3), Faustball (n=3), und Wassersport (n=3) registriert. Beim Wettkampf ereigneten sich mehr zu Behinderungen führende Unfälle (n=384) als beim Training (n=227). Mit 48,3 % war vor allem das Kniegelenk (n=295) betroffen. Unterteilt nach Invaliditätsgraden ergaben sich für die Graduierung <10% 28,5 % der Fälle, für die Grade 10-15% 37,1% der Fälle und für die Grade 16-20 % 23,4 % der Fälle. Schwerere Grade waren glücklicherweise seltener anzutreffen: in 8,5 % der Fälle Grad 21-30%, in 1,5% der Fälle Grad 31-40% und in 0,7% Grad 41-50%, nur in einem Fall 100% (Segelfliegen).

Schlussfolgerung

Prophylaktische Maßnahmen sollten vor allem auf die Prävention von Knieschäden fokussieren, die den Hauptanteil der Invalidität darstellen. Auch eine verbesserte Protektion des Kniegelenks bei entsprechenden Risikosportarten scheint aufgrund der Datenlage erfordelich.