Artikel
Invaliditätsfokus durch Sportunfälle: das Kniegelenk
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung
Im unfallchirurgischen Alltag spielen Freizeit- und Sportunfälle quantitativ eine immer bedeutsamere Rolle. Der Nutzen des Sports muss dabei auch gegen Langzeitschäden aufgewogen werden. Die vorliegende retrospektive epidemiologische Studie analysiert das Ausmaß invalidisierender Sportunfälle in Relation zu den einzelnen Sportarten in zwei Bundesländern.
Material und Methoden
Als Datenbasis dienen die Versicherungsunterlagen der Deutschen Lloyd Unfallversicherung über einen 4-Jahres-Zeitraum in den Bundesländern Berlin und Brandenburg, womit alle Vereinssportler erfasst wurden. Invalidisierende Sportunfälle betrafen 42 verschiedene Sportarten. Eine Gessamtzahl von n=611 Fällen wurde untersucht.
Ergebnisse
Invalidisierende Sportunfälle betrafen 42 verschiedene Sportarten mit n=611 Fällen. Die meisten wurden proportional zur Frequentierung der Sportart im Fußball (n=349), gefolgt von Handball (n=78), Volleyball (n=25), Judo (n=25), Turnen (n=21), Reiten (n=17), Basketball (n=12), Radfahren (n=12), Tennis (n=8), Hockey (n=7), Badminton (n=5), Leichtathletik (n=5), American Football (n=4), Fallschirmspringen (n=3), Karate (n=3), Walking (n=3), Faustball (n=3), und Wassersport (n=3) registriert. Beim Wettkampf ereigneten sich mehr zu Behinderungen führende Unfälle (n=384) als beim Training (n=227). Mit 48,3 % war vor allem das Kniegelenk (n=295) betroffen. Unterteilt nach Invaliditätsgraden ergaben sich für die Graduierung <10% 28,5 % der Fälle, für die Grade 10-15% 37,1% der Fälle und für die Grade 16-20 % 23,4 % der Fälle. Schwerere Grade waren glücklicherweise seltener anzutreffen: in 8,5 % der Fälle Grad 21-30%, in 1,5% der Fälle Grad 31-40% und in 0,7% Grad 41-50%, nur in einem Fall 100% (Segelfliegen).
Schlussfolgerung
Prophylaktische Maßnahmen sollten vor allem auf die Prävention von Knieschäden fokussieren, die den Hauptanteil der Invalidität darstellen. Auch eine verbesserte Protektion des Kniegelenks bei entsprechenden Risikosportarten scheint aufgrund der Datenlage erfordelich.