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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Rekonstruktion eines prothesenunfähigen Oberschenkelstumpfes unter Anwendung eines vollimplantierbaren Teleskopnagels zur Distraktionsosteogenese

Vortrag

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  • presenting/speaker Augustin Betz - Therapiezentrum Martinsmühle, FH Konstanz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1515

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch442.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Betz.
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Gliederung

Text

Einleitung

Im Rahmen der Rekonstruktion von Knochen- und Weichteildefekten nach Trauma, Tumor und Infekt soll ein neues Implantat zur Distraktionsosteogenese vorgestellt werden.

Material und Methoden

Zur Distraktionsosteogenese wird der Knochen einer Gliedmaße durchtrennt, stabilisiert und anschließend der Osteotomiespalt langsam aufgedehnt. Es kommt ohne Knochentransfer zu einer knöchernen Überbrückung der künstlich geschaffenen Defektstrecke. Die Realisierung kann je nach Befund durch Segmentverschiebung oder Verlängerung erfolgen. Das klassische Verfahren nach Ilisarov bringt unter Verwendung der Ringfixateure große Nachteile mit sich, wie Infektanfälligkeit, Mißkomfort und Narbenbildung. Monofixateure haben den Nachteil, daß sie aufgrund störender Biegekräfte bei Verlängerung zu Achsenfehlstellungen führen bzw. es zu einer Verklemmung des Transportsystems kommen kann. Durch die Entwicklung eines voll implantierbaren Teleskopnagels läßt sich mittlerweile der Knochentransport biegemomentenfrei realisieren und so die o.g. Nachteile externer Systeme eliminieren. Zielsetzung war eine deutliche Verbesserung des Wirkungsgrades der zentralen Distraktionseinheit unter gleichzeitiger Miniaturisierung aller Komponenten des Nagels und die Optimierung des stabilisierenden Marknagelrohrs im Hinblick auf dessen anatomisch richtige Krümmung und Festigkeit. Hierbei handelt es sich um einen elektromechanischen

Ergebnisse

Die Realisierung einer extrem kurzen Baulänge des Teleskop-Aktuators führte schließlich zum Einsatz im Bereich der Amputationschirurgie, wo gelegentlich aufgrund des verbliebenen kurzen knöchernen Stumpfes keine befriedigende prothetische Versorgung möglich ist. Anhand eines Fallbeispiels, wo nach traumatischer Oberschenkelamputation ein nicht prothesenfähiger kurzer Stumpf (Ausgangslänge Femur 10,5 cm) resultierte und trotz freier Funktion im Hüftgelenk die Exartikulation als einzige Möglichkeit zu einer sinnvollen prothetischen Versorgung empfohlen wurde, wird die Leistungsfähigkeit des Implantats durch Schaffung eines prothesenfähigen Amputationsstumpfes (Endlänge Femur 34,5 cm) dargestellt.

[Abb. 1]

Schlussfolgerung

Die Entwicklung eines echten Teleskops zur Distraktionsosteogenese ergibt u.a. durch die Anpassung an die anatomischen Gegebenheiten und durch die Miniaturisierung mannigfaltige Möglichkeiten der Rekonstruktion nach Knochen- und Weichteildefekten.