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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Der transcutane Sauerstoffpartialdruck (TcPO2) als prädiktiver Indikator - Entscheidungshilfe zur Festlegung der Amputationshöhe?

Vortrag

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  • presenting/speaker Marko Saß - Chirurgische Universitätsklinik Rostock
  • A. Pietsch - Chirurgische Universitätsklinik Rostock
  • E. Klar - Chirurgische Universitätsklinik Rostock
  • W.D. Schareck - Chirurgische Universitätsklinik Rostock

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1003

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch441.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Saß et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Beim diabetischen Fuß-Syndrom oder bei ausgeprägter pAVK mit chronischen Wunden im Bereich der unteren Extremität ist die Haut- und Weichteildefektdeckung oft nur durch eine Amputation zu erreichen. Dabei stellt sich die Frage nach der Amputationshöhe: zu proximale Amputation bedeutet vermehrte Lebensqualitätseinschränkung, zu distale Amputation birgt die Gefahr der Revisionsoperation.

Material und Methoden

In der Chirurgischen Universitätsklinik Rostock sind im Zeitraum Januar 2000 bis Januar 2003 insgesamt 318 Amputationen der unteren Extremität durchgeführt worden (82 Zehenamputationen, 58 Vorfußamputationen, 82 Unterschenkelamputationen und 96 Oberschenkelamputationen). Davon mussten 50 Patienten (16 %) einer erneuten Operation, d. h. Nachamputation an proximaler Stelle unterzogen werden. Neben der üblichen Routinediagnostik vor solchen Eingriffen (Duplexsonographie / Angiographie) wurde die transcutane Messung des Gewebesauerstoffpartialdrucks (TcPO2) im Bereich der erwarteten Amputationslinie in 20 Fällen präoperativ durchgeführt.

Ergebnisse

In 3 Fällen war auf Höhe der geplanten Amputation ein präoperativer TcPO2-Wert unter 10 mm Hg nachweisbar, bei all diesen 3 Patienten musste aufgrund ausgeprägter postoperativer Wundheilungsstörungen weiter proximal nachamputiert werden. 7 Patienten wiesen präoperative TcPO2 -Werte zwischen 10 und 30 mm Hg auf, eine Nachamputation war bei 5 Patienten erforderlich. Bei 10 Patienten zeigte sich ein präoperativer TcPO2-Wert von über 30 mm Hg, in 3 Fällen musste proximaler nachamputiert werden.

Schlussfolgerung

Diese Werte bestätigen die in der Literatur beschriebenen Erfahrungen, TcPO2-Werte unter 30 mm HG sind als kritisch zu beurteilen, bei Werten unter 10 mm Hg ist eine Amputation selten vermeidbar. Unsere Untersuchungen zeigen, dass dieser Schwellenwert auch für die Stumpfheilung entscheidende Bedeutung hat. Der TcPO2 als prädiktiver Indikator zur Festlegung der Amputationshöhe scheint somit von klinischer Bedeutung.