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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Immunzytochemische Detektion und prognostische Bedeutung isolierter Tumorzellen in der Peritoneallavage von 351 kurativ resezierten Magenkarzinomen

Vortrag

  • presenting/speaker Robert Rosenberg - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Ismaningerstr.22, 81675 München
  • H. Nekarda - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Ismaningerstr.22, 81675 München
  • P. Bauer - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Ismaningerstr.22, 81675 München
  • J. Friederichs - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Ismaningerstr.22, 81675 München
  • U. Schenk - Institut für Pathologie und Pathologische Anatomie der Technischen Universität München, München
  • J.R. Siewert - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Ismaningerstr.22, 81675 München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1130

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch421.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Rosenberg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

In einer ersten Studie unserer Klinik konnte gezeigt werden, dass die Detektion freier peritonealer Tumorzellen in 118 kurativ resezierten Patienten mit einem Magenkarzinom (1987 - 1990) einen unabhängigen Prognosefaktor darstellt. Zur Validierung der bekannten Daten erfolgte nun die Vergrößerung des Studienkollektivs.

Material und Methoden

Im Zeitraum von 1987 - 2001 wurde prospektiv bei 351 Patienten mit einem Magenkarzinom vor der kurativen Resektion eine Peritoneallavage durchgeführt. Die Immunzytochemie erfolgte mit dem epithelialen, monoklonalen Antikörper Ber-Ep4 nach Zentrifugation der Peritoneallavage und Anfertigung von Zyospins. Das mediane Follow-up der Patienten betrug 70 Monate.

Ergebnisse

74 Patienten (21%) hatten immunzytochemisch detektierte, freie peritoneale Tumorzellen (FPTZ) in der untersuchten Peritoneallavage. Die Detektion von FPTZ war signifikant korreliert mit pT, pN, pMlymph und Lymphangiosis (p<0,0001). Das 10-Jahresüberleben der Patienten mit FPTZ war mit 34,5% ± 7,1% signifikant schlechter als das der Patienten ohne Nachweis von FPTZ (67,5% ± 3,4%) (p<0,0001). 7 Patienten mit FPTZ (7%) hatten ein Magenfrühkarzinom. Patienten mit einem Magenkarzinom im UICC Stadium I und FPTZ bzw. UICC Stadium II ohne FPTZ hatten fast identische 10-Jahresüberlebensraten mit 58% bzw. 59%. Die multivariate Analyse identifizierte den Lymphknotenstatus (pN), die Detektion von FPTZ, Lymphangiosis und die pT-Kategorie als unabhängige Prognoseparameter mit einem relativen Risiko von 2,9, 2,2, 2,1 und 1,7.

Schlussfolgerung

An einem großen Patientenkollektiv konnte die immunzytochemische Detektion freier Tumorzellen in der Peritoneallavage mit der Prognose korreliert werden. Der Nachweis freier, peritonealer Tumorzellen beim Magenkarzinom erlaubt eine Risikogruppenstratifizierung und sollte von der UICC als Prognoseparameter anerkannt werden.