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Erweiterte Leberteilresektionen beim cholangiozellulären Karzinom
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Eine chirurgische Resektion cholangiozellulärer Karzinome (CCC) bietet als einzige Therapie einen potenziell kurativen Ansatz. Das CCC ist im gegensatz zum hepatozellulären Karzinom (HCC) nur selten mit einer Zirrhose assoziiert und daher auch in fortgeschrittenen Stadien einer Therapie zugänglich.
Material und Methoden
Von 1988 bis 2002 wurden bei 2051 Patienten Leberresektionen durchgeführt, davon bei 84 Patienten (4%) wegen eines CCC. Die chirurgischen Verfahren waren Keilresektionen (5 %), Hemihepatektomien (42 %), erweiterte Rechts- oder Linksresektionen (33 %) und Trisektorektomien (20 %).
Ergebnisse
Die perioperative 90-Tage-Letalität betrug 8 %. Nach Hemihepatektomien betrug die Letalität 3 %, nach erweiterten Leberteilresektionen 12 % und nach Trisektorektomien 14 %. Die Rate formal kurativer Resektionen (R0) lag bei 59 %. Die 1-, 5- und 10-Jahres Überlebensraten nach R0-Resektion betrugen 64 %, 38% bzw. 34 % und unterschieden sich nicht von denen nach R1-Resektion (55 %, 32 % bzw. 28 %). Die meisten CCC waren mittelgradig differenziert (G2: 67 %). Hoch-differenziert (G1) waren die Tumore bei 4 Patienten (niedrig differenziert/G3: 28). Alle Patienten mit einem G1-Tumor waren postoperativ nach 10 Jahren am Leben, verglichen mit 34 % der Patienten mit einem G2-Tumors und einem Patienten mit G3-Tumor.
Schlussfolgerung
Erweiterte Resektionsverfahren wurden bei mehr als der Hälfte der Patienten durchgeführt und gingen mit einem vertretbaren Risiko einher. Kriterien einer R1-Resektion müssen ähnlich wie beim HCC oder kolorektalen Lebermetastasen neu, d.h. großzügiger formuliert werden. Biologische Tumoreigenschaften wie der histopathologische Differenzierungsgrad der meist fortgeschrittenen cholangiozellulären Karzinome besitzen einen wesentlichen Einfluss auf die Prognose.