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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Zunahme der Perforationen bei Ulcus ventriculi im Zeitraum von 1989 bis 2002

Poster

  • presenting/speaker Tilman Zittel - Chirurgische Universitätsklinik Tübingen
  • C. Lazarakopoulos - Chirurgische Universitätsklinik Tübingen
  • M. Kasparek - Chirurgische Universitätsklinik Tübingen
  • M.E. Kreis - Chirurgische Universitätsklinik Tübingen
  • K.E. Grund - Chirurgische Universitätsklinik Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0515

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch315.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Zittel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Trotz potenter Medikamente zur Säuresuppression treten Ulcuskomplikationen weiterhin auf und erfordern chirurgische Interventionen. Untersuchungen zur Häufigkeit von Ulcuskomplikationen sind wichtig zur Identifikation von Risikofaktoren und zur Planung der Vorhaltung von Notfallresourcen.

Material und Methoden

Retrospektiv analysiert wurden insgesamt 427 Patienten der Jahre 1989 bis 2002, die stationär mit der endoskopisch oder operativ bei uns gesicherten Diagnose ‚Ulcus ventriculi' aufgenommen wurden. Untersucht wurden Alter, Geschlecht, die Häufigkeit von Risikofaktoren und das Auftreten von Ulcuskomplikationen im Zeitverlauf von 1989 - 2002.

Ergebnisse

Von 1989 bis 2002 nahm die Zahl der stationären Aufnahmen wegen Ulcus ventriculi tendenziell zu (p=0.07 für Trend). Das Alter nahm dabei von 52±14 auf 65±16 Jahre zu (p=0.0007 für Trend), die Alterszunahme betraf Männer und Frauen. Eine Blutung lag bei 37% der Patienten vor und war die häufigste Komplikation, gefolgt von der Perforation (7% der Patienten). Die Blutungen nahmen im Zeitverlauf nicht zu (p = 0.13 für Trend), während eine Zunahme der Perforationen vorlag (p=0.02 für Trend). Magenausgangsstenosen und Penetrationen waren selten und nahmen ebenfalls nicht zu (p=0.22 und p=0.92 für Trend). Die Gesamtzahl der Notoperationen wegen Ulcus ventriculi nahm ebenfalls zu (p=0.04 für Trend), die Zunahme an Notoperationen betraf aber nur die Ulcusexzision und Übernähung (p=0.04 für Trend), alle anderen Operationenverfahren nahmen ab.

Schlussfolgerung

Beim Ulcus ventriculi lag über eine Zeitraum von 14 Jahren eine leicht zunehmende Zahl von stationären Aufnahmen vor, gleichzeitig stieg die Zahl der Notfalloperationen und der Perforationen. Unsere Zahlen belegen, dass trotz potenter Medikamente zur Säuresuppression die Zahl der Ulcuskomplikationen nicht abnimmt und die Chirurgie nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Versorgung des komplizierten Ulcus ventriculi einnimmt.