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Die winkelstabile Plattenosteosynthese (LPHP) proximaler Humerusfrakturen über den kleinen antero-lateralen Delta-Splitting-Zugang : Technik und 1-Jahres-Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Welche klinischen und radiologischen Ergebnisse sind nach Versorgung dislozierter proximaler Humerusfrakturen mit einem winkelstabilem, klein dimensionierten Implantat zurreichen? Bietet der antero-laterale Delta-splitting-Zugang mit Einschieben der Platte mit geschlossener Reposition bzw. direkter Manipulation der Tuberkula Vorteile?
Material und Methoden
Die winkelstabile proximale Humerusplatte (Locking Proximal Humerus Plate, LPHP) wird nach geschlossener Reposition bzw. direkter Reposition der Tuberkula mit dem Einzinkerhaken über einen antero-lateralen Delta-Splitting-Zugang von proximal nach distal in die Bursa subdeltoidea eingeschoben. Nach Besetzen der Schrauben, distal über eine Extrainzision, erfolgt eine Zuggurtung der Rotatorenmanschette mit nicht resorbierbarem Fadenmaterial, über die in der Platte vorgesehenen Löcher. Im Rahmen einer prospektiven Studie (EBM-Level IIa) wurden von 08/01 bis 11/02 56 Patienten (Alter median 67 Jahre, Min. 33, Max. 100, 38 weiblich, 18 männlich) operativ versorgt. Das klinische (Constant-Score) und radiologische (ap und axialer Strahlengang) Follow-up erfolgte unmittelbar postoperativ (Röntgenaufnahmen) sowie 3 und 12 Monate nach der Operation.
Ergebnisse
Bisher wurden 43 Patienten nach 3 Monaten nachuntersucht. Die Patienten mit 2-Segmentfrakturen erreichten durchschnittlich 77,6 Punkte (±10,7, „gut“), diejenigen mit 3-Segmentfrakturen 75,1 Punkte (± 14,4, „gut“) und die Patienten mit 4-Segmentfrakturen 64,8 Punkte (±10,4, „befriedigend“). Im 1 Jahres-Follow-up zeigten sich im Constant-Score bisher (n=29) bei jeweils 14 Patienten sehr gute und gute sowie bei einem Patienten befriedigende Ergebnisse. Zugangsspezifische Komplikationen (wie z.B. Läsionen des N. axillaris) traten nicht auf. Ein deutlicher Repositionsverlust wurde bei einem Patienten beobachtet, bei zwei Patienten trat eine Humeruskopfnekrose auf. An implantatspezifischen Komplikationen kam es 2x zur Schraubenlockerung, 3x zu einem Plattenbruch und in 5 Fällen wurden zu lange Schrauben im Humeruskopf festgestellt.
Schlussfolgerung
Die winkelstabile Plattenosteosynthese stellt eine neue Dimension der Frakturstabilisierung proximaler Humerusfrakturen dar. Sie verbindet die Vorteile der verbesserten Implantatverankerung mit der dynamischen Fixation der Rotatorenmanschette. Die guten Frühergebnisse sollen jedoch nicht über Probleme dieses Implantates hinwegtäuschen, dies gilt insbesondere für die Schraubenplatzierung und die Stärke des Implantates. Trotzdem hat dieses Implantat die primäre Indikation zur Endoprothetik weiter deutlich eingeengt. Der kleine antero-laterale Delta-Splitting-Zugang ist wenig traumatisierend, kosmetisch günstig und komplikationsarm. Er bietet den Vorteil der problemlosen Manipulation der Tubercula sowie der einfachen Platzierung der Rotatorenmanschettenzuggurtung.