Artikel
Ösophaguschirurgie in Zentren - Mindestmenge für niedrige postoperative Mortalität
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung
Publikationen der letzten Jahre zeigen auf, dass aufwendige Tumorchirurgie erfahrene Chirurgen mit hoher Operationsfrequenz und gute interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordert. Allerdings gibt es bisher keine evidenz-basierten Daten, wie viele Fälle pro Jahr mindestens behandelt werden müssen, um gute Qualität zu erzielen. Am Beispiel der Ösophaguschirurgie soll die Mindestmenge pro Jahr an durchgeführten Operationen berechnet werden, um eine niedrige Mortalität zu erreichen.
Material und Methoden
Es wurde ein systematischer Review in den entsprechenden Datenbanken durchgeführt mit den Suchbegriffen: hospital, volume, outcome, mortality, risk und quality. Zielkriterium für die Auswertung war die postoperative Mortalität. Der Zusammenhang wurde graphisch dargestellt und eine ROC-Analyse mit der Fläche unter der Kurve (AUC) und 95% Konfidenzintervall (KI) für verschiedene Mortalitätsraten berechnet. Für die Bestimmung des optimalen Cut-off Levels wurde die geeignete Kombination aus Sensitivität (SENS) und Spezifität (SPEZ) gewählt.
Ergebnisse
13 Studien publiziert zwischen 1998 und 2003 mit Daten aus den Jahren 1984 bis 1998 wurden eingeschlossen. Die Mortalitätsraten schwankten zwischen 2,5% und 23% und die OP’s pro Jahr zwischen 1 und 250. Für eine postop. Mortalität geringer als 10% war die AUC 0,89 (0,78-1,0) mit einem optimalen Cut-off Level von 20 oder mehr Ösophagektomien (SENS: 79% und SPEZ: 92%) und für Mortalität geringer als 5% war die AUC 0,96 (0,9-1,0) mit optimalen Cut-off Level von 20 oder mehr OP’s (SENS: 100% und SPEZ: 85%).
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Erfahrung von mindestens 20 Ösophagektomien pro Jahr erforderlich ist, um eine hohe Wahrscheinlichkeit einer geringen postoperativen Mortalität zu haben.