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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Der grüne Weg zu Open Access: institutionelle und fachliche Repositorien

The Green Road to Open access: institutional and subject repositories

Editorial

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  • corresponding author Bruno Bauer - Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Wien, Österreich Externer Link

GMS Med Bibl Inf 2009;9(1):Doc01

doi: 10.3205/mbi000129, urn:nbn:de:0183-mbi0001295

Veröffentlicht: 16. Juni 2009

© 2009 Bauer.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Zusammenfassung

Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe 1/2009 von GMS Medizin – Bibliothek – Information ist „Der grüne Weg zu Open Access: institutionelle und fachliche Repositorien“. Die Selbstarchivierung, das Einbringen wissenschaftlicher Fachpublikation in einen Dokumentenserver, war auch ein zentrales Thema vieler Beiträge der 9. Internationalen Bielefeld Konferenz im Februar 2009.

Die Beiträge der aktuellen Schwerpunktausgabe wurden verfasst von Birgit Schmidt und Karin Ilg-Hartecke (Open Access in Deutschland – erweiterte Perspektiven für die Wissenschaft), Christoph Bruch und Anja Lengenfelder (Unterstützung des Grünen Weges zu Open Access an der Max-Planck-Gesellschaft), Ulrich Herb und Matthias Müller (Nuancen in Grün: Betrieb eines institutionellen und disziplinären Repositoriums – Erfahrungen und Entwicklungen an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek), Timo Borst und Jan B. Weiland (EconStor: ein fachliches Repositorium für die Wirtschaftswissenschaften), Antonella de Robbio und Michael Katzmayr (The management of an international open access repository: the case of E-LIS), Christian Gumpenberger (The EPrints story: Southampton as the cradle of institutional self-archiving).

Ergänzt wird die Schwerpunktausgabe durch Interviews, geführt mit jeweils einem Vertreter der Forschungsförderungsorganisationen (Repositorien: Der grüne Weg zu Open Access Publishing aus der Perspektive einer Forschungsförderungsorganisation. 10 Fragen von Bruno Bauer an Falk Reckling, Mitarbeiter des FWF Der Wissenschaftsfonds) bzw. der Verlage (Repositorien: Der grüne Weg zu Open Access Publishing aus der Perspektive der International Association of Scientific, Technical & Medical Publishers (STM): 10 Fragen von Bruno Bauer an Barbara Kalumenos, Director of Public Affairs bei STM).

Schlüsselwörter: Open Access Publishing, grüner Weg zu Open Access, Selbstarchivierung, institutionelles Repositorium, fachliches Repositorium, 9. Bielefeld Konferenz 2009, Editorial

Abstract

The recent issue 1/2009 of GMS Medizin – Bibliothek – Information has a focus on „The green road to open Access: institutional and subject repositories“. Self-archiving and storing scholarly publications on a print server were also central topics in many presentations at the 9th International Bielefeld Conference in February 2009.

The authors in this issue are Birgit Schmidt and Karin Ilg-Hartecke (Open Access in Deutschland – erweiterte Perspektiven für die Wissenschaft), Christoph Bruch and Anja Lengenfelder (Unterstützung des Grünen Weges zu Open Access an der Max-Planck-Gesellschaft), Ulrich Herb and Matthias Müller (Nuancen in Grün: Betrieb eines institutionellen und disziplinären Repositoriums – Erfahrungen und Entwicklungen an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek), Timo Borst and Jan B. Weiland (EconStor: ein fachliches Repositorium für die Wirtschaftswissenschaften), Antonella de Robbio and Michael Katzmayr (The management of an international open access repository: the case of E-LIS) and Christian Gumpenberger (The EPrints story: Southampton as the cradle of institutional self-archiving).

Furthermore this focus issue features an interview of a representative of a research funding organisation (Repositorien: Der grüne Weg zu Open Access Publishing aus der Perspektive einer Forschungsförderungsorganisation. 10 Fragen von Bruno Bauer an Falk Reckling, Mitarbeiter des FWF Der Wissenschaftsfonds) and an interview of a publisher (Repositorien: Der grüne Weg zu Open Access Publishing aus der Perspektive der International Association of Scientific, Technical & Medical Publishers (STM): 10 Fragen von Bruno Bauer an Barbara Kalumenos, Director of Public Affairs bei STM).

Keywords: open access publishing, grean road to open access, self-archiving, institutional respository, subject repository, 9th Bielefeld Conference 2009, editorial


Editorial

„Upgrading the eLibrary“ – 9. Internationale Bielefeld Konferenz

Von 3. bis 5. Februar 2009 war Bielefeld Veranstaltungsort einer hochkarätigen Konferenz, die ca. 370 Bibliotheks- und Informationsfachleute aus 30 Ländern zum Wissens- und Erfahrungsaustausch zusammengeführt hat. Diese zum 9. Mal veranstaltete internationale Konferenz, die heuer die Zukunft der eLibraries und den derzeit stattfindenden Wandel von der electronic Library hin zu einer umfassenden enhanced Library zum Thema hatte, beeindruckte durch eine Vielzahl spannender Vorträge, gehalten von renommierten Informationsexperten (http://conference.ub.uni-bielefeld.de/2009/programme). Carol TENOPIR (University of Tennessee, US) referierte über „University investment in the library: What’s the return [1], Wendy PRADT LOUNGEE (University of Minnesota , US) über „Aligning the library as strategic asset“, Ididro F. AGUILLO CANO (Cybermetrics Lab, Madrid) über „Your institution’s footprint in the Web“ (http://www.webometrics.info), Claudia LUX (IFLA) über „The global library challenge – eLibraries on the agenda“ und Elisabeth NIGGEMANN (Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main) über „Europeana: Connecting cultural heritage“ (http://www.europeana.eu/portal/index.html). Zum zentralen Thema vieler Vorträge und damit zu einem Leitmotiv der Konferenz entwickelte sich aber Open Access Publishing, insbesondere der Grüne Weg zu Open Access.

  • Sijbolt J. NOORDA (European University Association, Open Access Working Group, UK) sprach über „European Universities and Open Access“. Open Access sei nicht das Steckenpferd einiger akademischer Revolutionäre, um den Verlagen das Leben zu erschweren, sondern vielmehr Teil der digitalen Revolution. Das wurde auch von der 800 Universitäten als Mitglieder zählenden European University Association erkannt, die am 26. März 2008 eine Open Access Policy verabschiedet hat [2]. NOORDA sprach sich für die Selbstarchivierung als wichtigen Schritt hin zu Open Access aus und begrüßte die Aufforderung der Forschungsförderungsgesellschaften an die von ihnen unterstützten Wissenschaftler, ihre wissenschaftlichen Fachartikeln wenigstens sechs bis zwölf Monate nach der Veröffentlichung in ein Repositorium einzubringen.
  • Michael JUBB (Research Information Network, London) wies in seinem Vortrag „The costs of scholarly communications and how we meet them“ darauf hin, dass man nicht nur die Produktionskosten der Zeitschriften im engeren Sinn sehen darf, sondern auch die Kosten für das Peer Review sowie für das Lesen der Publikationen. Für den Fall eines Paradigmenwechsels vom traditionellen Publikationssystem zu Open Access Publishing gebe es ein Einsparungspotential von 10 Prozent; allerdings würden sich höhere Kosten für forschungsintensive Universitäten ergeben, während eine Reduktion für Hochschulen möglich wäre, deren Angehörige wenig publizieren, aber viel lesen [3].
  • Herbert VAN DE SOMPEL (Los Alamos National Laboratory, Los Alamos, US) brachte in seinem Vortrag „Attempts at innovation in scholarly communication“ einen spannenden Überblick über die von ihm in den letzten Jahren entwickelten Projekte – von SFX über OpenURL und OAI bis Mesur. Kritisch beurteilte VAN DE SOMPEL die aktuellen Aktivitäten im Bereich Open Access, soweit sie sich auf das Sammeln von Zeitschriftenliteratur in Repositorien beschränken. Vielmehr wies er als aktuelle Herausforderung, der es sich in Zukunft zu stellen gilt, auf das Sammeln von Forschungsdaten hin.
  • Leo WAAIJERS (Independent Consultant, Niederlande) sprach in seinem Vortrag „IR also means institutional responsibility“ die gemeinsame soziale Verantwortung der staatlich finanzierten Hochschulen an, ihre Forschungsarbeiten über das Internet allen Interessierten frei zugänglich zu machen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich etwa 1000 Institutionen durch Unterzeichnung von Open Access Publishing-Erklärungen als Befürworter dieser Idee deklariert und auch eigene Repositorien etabliert haben, sich aber nur an die 90 Institutionen zu einer Policy verpflichtet haben, die aus öffentlichen Mitteln finanzierten Forschungsergebnisse – entsprechend den Kriterien von Open Access – frei zugänglich zu machen. WAAIJERS brachte aber auch Beispiele für die bereits von JUBB vorgestellte These, dass Open Access Publishing für große forschungsintensive Hochschulen, wie etwa die Universität Utrecht, höhere Kosten verursachen werde als das etablierte subskriptions- und lizenzbasierte Publikationssystem.
  • Joan K. LIPPINCOTT (Coalition for Networked Information, Washington DC, US) referierte unter dem Titel „The role of information professionals in e-research“ über die Auswirkungen der rasanten technologiebedingten Veränderungen im Forschungsbetrieb auf die von den Informationsspezialisten und Bibliothekaren zu erfüllenden Aufgaben. Für diese wird, neben der Unterstützung der Wissenschaftler bei der Selbstarchivierung in institutionellen und fachlichen Repositorien, der Umgang mit den Forschungsdaten in Zukunft ein sehr wichtiges Thema werden.
  • Anne LIPP (Deutsche Forschungsgemeinschaft) sprach über „Information infrastructure in Germany – Perspectives of the DFG“ und skizzierte die Vision einer digitalen Informationsversorgung aus der Sicht der DFG. In einer zukünftigen e-Library müssen alle Publikationen digital vorliegen und für Forscher frei zugänglich sein, und auch alle Primärdaten aus Forschungsprojekten sind zu sammeln und in entsprechenden Speichern aufzubewahren und auf der Basis entsprechender Informationsdienstleistungen – mit Suchmöglichkeit über alle Ressourcen – bereit zu stellen.
  • Mario CAMPOLARGO (European Commission, Brüssel) stellte in seinem Vortrag „Europe sharing 2020’s science: e-infrastructure for scientific data“ das ebenfalls von einer großen Vision getragene Ziel der Europäischen Kommission vor, eine europäische e-Infrastruktur zu etablieren. Zur Förderung des Aufbaus und der Vernetzung wissenschaftlicher Repositorien verfolgt die Europäische Kommission die Strategie, eine entsprechende Open Access-Policy in den Ländern der Europäischen Union zu verankern, Studien in Auftrag zu geben und Projekte zur Etablierung der e-Infrastruktur zu fördern – aktuell etwa im 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration, für das von der Europäischen Kommission zwischen 2007 und 2013 rund 54 Mrd. Euro zur Verfügung stehen.

Schwerpunktthema: Selbstarchivierung & Repositorien

Die Proponenten von Open Access Publishing legen derzeit den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten auf den Grünen Weg zu Open Access – auf die Selbstarchivierung bzw. auf das Einbringen einer Forschungsarbeit in ein institutionelles oder fachliches Repositorien. In diesem Zusammenhang sind drei hilfreiche Verzeichnisse anzuführen:

  • Die sekundäre Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Fachpublikation wird – als preprint und/oder als postprint – von vielen Verlagen gestattet. Einen Überblick über die Copyrightpolitik von mehr als 500 Verlagen hinsichtlich der Selbstarchivierung vermittelt das Verzeichnis SHERPA/RoMEO (http://www.sherpa.ac.uk/romeo/).
  • Über die bestehenden Repositorien informiert das Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR); es verzeichnet an die 1400 fachliche und institutionelle Repositorien (http://www.opendoar.org/).
  • 90 Einrichtungen, die eine institutionelle Verpflichtung für die Open Access-Selbstarchivierung unterzeichnet haben, sind im Registry of Open Access Repository Material Archiving Policies (ROARMAP) erfasst (http://www.eprints.org/openaccess/policysignup/).

Die vorliegende Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION 1/2009 ist dem Schwerpunktthema Der grüne Weg zu Open Access: institutionelle und fachliche Repositorien gewidmet. Während die 9 th International Bielefeld Conference 2009 einen exzellenten Einblick in die internationale Entwicklung im Bereich der Selbstarchivierung und den Aufbau von Repositorien vermittelt hat, bieten die Beiträge der aktuellen Schwerpunktausgabe einen Überblick über entsprechende Aktivitäten im deutschsprachigen Raum. Es freut mich, dass es gelungen ist, ausgewiesene Experten zum Thema Open Access Publishing aus Deutschland und Österreich als Autoren zu gewinnen:

  • Birgit SCHMIDT (Göttingen) & Karin ILG-HARTBECKE (Bielefeld) bringen unter dem Titel „Open Access in Deutschland – erweiterte Perspektiven für die Wissenschaft“ eine exzellente Zusammenstellung aller wichtigen Aktivitäten im Bereich der Repositorien in Deutschland. Ihr Beitrag informiert über Rahmenbedingungen & Aufklärungsarbeit (urheberrechtliche Rahmenbedingungen, Policies von Forschungsförderern, institutionelle Mandate, Kooperation und Vernetzung von Open Access-Initiativen), Infrastruktur & Contentbereitstellung (Aufbau von institutionellen Open Access-Repositorien, fachliche Repositorien, Vernetzung von Repositorien, Services auf Basis von Repositorien), Open Access-Publizieren (Open Access-Zeitschriften, Open Access-Policies deutscher Verlage, neue Ansätze für Geschäfts- und Publikationsmodelle) und über Perspektiven für Open Access in Deutschland (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000133.shtml).
  • Christoph BRUCH & Anja LENGENFELDER (München) beschreiben die „Unterstützung des Grünen Weges zu Open Access an der Max-Planck-Gesellschaft“. Vorgestellt werden die Open Access Policy der Max-Planck-Gesellschaft (beginnend mit der Berliner Erklärung von 2003 bis zur Schwerpunktinitiative „Digitale In fo rm ation“ der Allianz der deutschen Wissenschafts o rgani sationen), das zentrale institutionelle Repositorium eDoc und die Entwicklung von PubMan (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000134.shtml).
  • Ulrich HERB & Matthias MÜLLER (Saarbrücken) schreiben über „Nuancen in Grün: Betrieb eines institutionellen und disziplinären Repositoriums – Erfahrungen und Entwicklungen an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek“. Ihr Beitrag informiert über das 1999 an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek eingerichtete Saarbrücker Online Volltext Archiv (SOVA) und die mittlerweile entwickelten ePublishing-Angebote, die sich seit 2003 zielgruppengerichtet in das institutionelle Repositorium SciDok, das fachliche Repositorium PsyDok und das regionalspezifische Repositorium SaarDok gliedern (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000135.shtml).
  • Timo BORST & Jan B. WEILAND (Kiel) stellen in ihrem Beitrag „EconStor: ein fachliches Repositorium für die Wirtschaftswissenschaften“ vor und beschreiben Konzept und Entwicklung des von der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZWB) betriebenen Dokumentenservers, dessen bisheriger inhaltlicher Schwerpunkt auf mehr als 8000 elektronischen Arbeits- und Diskussionspapieren liegt, wobei aber in Zukunft verstärkt wissenschaftliche Volltextartikeln als Zweitpublikation (postprints) gesammelt werden sollen. Eine große Bedeutung wird von den Betreibern von EconStor, das nach dem Wechsel von der Software OPUS nunmehr mit DSpace betrieben wird, der Vernetzung und Kooperation mit bestehenden wirtschaftswissenschaftlichen Projekten, wie NEEO (Network of European Economists Online), und Fachdatenbanken, wie RePEc (Research Papers in Economics) oder SSRN (Social Science Research Network), beigemessen (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000136.shtml).
  • Antonella DE ROBBIO (Padua) & Michael KATZMAYR (Wien) geben Einblick in „The management of an international open access repository: the case of E-LIS”. Das fachliche Repositorium E-LIS ist mit 9000 Volltextdokumenten in 37 Sprachen, verfasst von mehr als 5600 Autoren aus 90 Ländern, das größte Open Access-Archiv mit Volltexten aus dem Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationswesen (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000137.shtml).
  • Unter dem Titel „The EPrints story: Southampton as the cradle of institutional self-archiving“ informiert Christian GUMPENBERGER (Wien) über die Pionierrolle der Universität Southampton für die Selbstarchivierungs-Bewegung und über die Entwicklung von EPrints, der ersten Open Source Software zur Errichtung von institutionellen Repositorien (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000138.shtml).

Ergänzt wird die Schwerpunktausgabe um zwei Interviews, in denen die Positionen der Forschungsförderungsorganisationen bzw. der Verlage zur Golden Road to Open Access bzw. zur Green Road to Open Access, die Frage der Qualität und der Finanzierung von Open Access Publishing sowie die Perspektiven für das wissenschaftliche Publikationswesen 2020 und die Einschätzung der zukünftigen Rolle von Bibliotheken thematisiert werden.

  • Im ersten Interview „Repositorien: Der grüne Weg zu Open Access Publishing aus der Perspektive einer Forschungsförderungsorganisation. 10 Fragen von Bruno Bauer an Falk Reckling, Mitarbeiter des FWF Der Wissenschaftsfonds“ erläutert Falk RECKLING (Wien), wie der FWF, die bedeutendste österreichische Forschungsförderungsorganisation, Open Access Publishing im Allgemeinen und den Grünen Weg zu Open Access im Besonderen fördert. Der FWF, der 2008 die Veröffentlichung von ca. 120 Publikationen in Open Access bzw. Hybrid-Zeitschriften finanziert hat, ist in Österreich einer der wenigen Akteure im Bereich der Wissenschaften, der sich seht stark für die Idee von Open Access Publishing engagiert (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000139.shtml).
  • Im zweiten Interview „Repositorien: Der grüne Weg zu Open Access Publishing aus der Perspektive der International Association of Scientific, Technical & Medical Publishers (STM): 10 Fragen von Bruno Bauer an Barbara Kalumenos, Director of Public Affairs bei STM“ skizziert Barbara KALUMENOS (Oxford) aus der Perspektive der Verlage deren Position zum Grünen Weg zu Open Access. Im 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration hat STM das Projekt PEER (Publishing and the Ecology of European Research) [4] initiiert, in dem unter Beteiligung von Verlagen, Wissenschaftern und Forschungsförderungsorganisationen ca. 60.000 wissenschaftliche Volltextartikeln – als Zweitpublikation – in Repositorien eingebracht werden sollen, um in einem großen Modellversuch die Auswirkungen des Grünen Weges zu Open Access untersuchen zu können (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000140.shtml).

Ergänzt wird die aktuelle Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION durch Mitteilungen mit Informationen aus dem medizinischen Bibliothekswesen:

  • Diana KLEIN berichtet unter dem Titel „Aus der AGMB“ über aktuelle Entwicklungen aus der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (http://www.agmb.de) – von den bisherigen Vorstandstreffen 2009 über den neuen Webauftritt der AGMB bis zur bevorstehenden Vorstandswahl im Rahmen der kommenden Jahrestagung der größten medizinbibliothekarischen Vereinigung im deutschsprachigen Raum, die von 7. bis 9. September 2009 in Hamburg stattfinden wird (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000130.shtml).
  • Friedhelm RUMP informiert in „Neues aus der EAHIL, der European Association for Health Information and Libraries“ (http://www.eahil.net/) über Vorteile der Mitgliedschaft für Medizinbibliothekare und über den kommenden EAHIL-Workshop (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000131.shtml).
  • Unter dem Titel „medinfo quergelesen: Informationen aus dem Weblog medinfo (Januar – April 2009)“ hat Diana KLEIN wiederum die wichtigsten Meldungen der letzten Monate aus MEDINFO: Informationen aus Medizin , Bibliothek und Fachpresse zusammengestellt. Dieser regelmäßig erscheinende Review bietet auch für jene, die das von Oliver OBST betriebene Weblog der AGMB nicht laufend verfolgen, die Möglichkeit nachzulesen, was in den vergangenen vier Monaten für Medizinbibliothekare Thema war (http://www.egms.de/en/journals/mbi/2009-9/mbi000132.shtml).

2009 ist das Thema Open Access Publishing sehr präsent. In den Niederlanden wurde das Jahr 2009 zum Open Access Year (http://www.surf.nl/en/SURFActueel/Pages/SURF2009isOpenAccessyear.aspx) erklärt; von 19. bis 23. Oktober wird die International Open Access Week (http://www.openaccessweek.org/) stattfinden, und bereits am 7. und 8. Oktober 2009 werden an der Univer sität Konstanz die 3. Open Access-Tage (http://open-access.net/de/aktivitaeten/openaccesstage/ankuendigung/) veranstaltet.

In diesem Kontext hoffe ich, dass die aktuelle Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION für die Mitglieder der AGMB, aber auch darüber hinaus für viele Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationsfachleute, eine interessante Lektüre bieten kann– als Hintergrundinformation für ein Thema, das auch für Bibliotheken zunehmend an Bedeutung gewinnt, und zur Einstimmung für die bevorstehenden Open Access-Events. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und freue mich über Ihr Feedback.


Literatur

1.
Luther J. University investment in the library: What's the return? A case study at the University of Illionois at Urbana-Champaign. (Library Connect; No.1). San Diego, CA: Elsevier; 2008. Online im Internet: http://libraryconnect.elsevier.com/whitepapers/lcwp0101.pdf [zuletzt aufgerufen am 20.5.2009]. Externer Link
2.
European University Association (EUA). Recommendations from the EUA Working Group on Open Access adopted by the EUA Council on 26th of March 2008 (University of Barcelona, Spain). Online im Internet: http://www.eua.be/fileadmin/user_upload/files/Policy_Positions/Recommendations_Open_Access_adopted_by_the_EUA_Council_on_26th_of_March_2008_final.pdf [zuletzt aufgerufen am 20.5.2009]. Externer Link
3.
Research Information Network (RIN). Activities, costs and funding flows in the scholarly communications system in the UK. Report commissioned by the Research Information Network (RIN). Full Report. May 2008. Online im Internet: http://www.rin.ac.uk/costs-funding-flows [zuletzt aufgerufen am 20.5.2009]. Externer Link
4.
PEER - Publishing and the Ecology of European Research. D2.1 Draft report on the provision of usage data and manuscript deposit procedures for publishers and repository managers. 2007-DILI-537003. 31 March 2009. Online im Internet: http://www.peerproject.eu/fileadmin/media/reports/PEER__D2.1.pdf [zuletzt aufgerufen am 20.5.2009]. Externer Link