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7th Annual Conference of the Scientific Association of Creative Arts Therapies e.V.

Scientific Association of Creative Arts Therapies e.V. (WFKT)

14.11. - 15.11.2024, Alfter/Bonn

Wie kann Intermed Kunsttherapie Kinder & Jugendliche dabei unterstützen, einen bewussten Umgang zur eigenen Wut zu entwickeln?

Meeting Abstract

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  • Marleen Hemmert - MSH Medical School Hamburg, Deutschland

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e.V.. 7. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien (WFKT) 2024. Alfter/Bonn, 14.-15.11.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc24wfkt06

doi: 10.3205/24wfkt06, urn:nbn:de:0183-24wfkt061

Published: March 21, 2025

© 2025 Hemmert.
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Diese qualitative Forschung baut auf Ergebnissen einer vorangegangenen Studie auf, in der wir uns mit unterdrückter Wut und den Umgang mit ihr in künstlerischen Therapien befassten. Die Hoffnung dieser Arbeit ist es sowohl das Potenzial der Wut weiter hervorzuheben und neu anzuregen sich mit diesem auseinanderzusetzen als auch zur Evidenzbasierung der Effektivität und Kompetenz künstlerischer Therapieformen, in diesem Fall der Intermedialen Kunsttherapie, beizutragen.

Eine der umstrittensten Emotionen und vielleicht sogar die am schwierigsten auszulebende ist die Wut. Gesellschaftlich wird sie oft unterdrückt, da sie schnell überfordern, Extreme hervorrufen und ernsthaften Schaden anrichten kann.

Doch birgt Wut auch das Potenzial, notwendige Energie zu liefern, um für sich einzustehen, persönliche Grenzen zu verteidigen und Veränderungen herbeizuführen. Es gibt zwei Seiten der Wut – eine konstruktive und eine destruktive. Die Frage ist, wie es zu dem einen oder dem anderen Ausmaß kommt.

Ein Aspekt der vorangegangenen Forschung war, dass der Umgang mit Emotionen bereits im Kindesalter gefestigt wird. Doch was braucht es, damit sich ein konstruktiver Umgang mit der eigenen Wut in der Kindheit und Jugend entwickelt? Damit es erst gar nicht zu einer unterdrückten Wut kommt. Und welche Faktoren gibt es, die eine jene Entwicklung beeinflussen?

Im Hinblick auf diese Fragestellungen konzentriert sich die Arbeit speziell auf die Intermediale Kunsttherapie und untersucht in welchem Ausmaß und auf welche Weise auch sie in der therapeutischen Begleitung ein entscheidender Einflussfaktor darstellen kann.

Auf Basis eines explorativen Untersuchungsdesigns wurden Erfahrungen von vier intermedialen Kunsttherapeutinnen beleuchtet und die Besonderheit der Intermedialität hinsichtlich der Forschungsfrage herausgearbeitet. Es wurde untersucht, was ein bewusster Umgang mit Wut bedeutet und wie Kinder und Jugendliche intermedial-kunsttherapeutisch unterstützt werden können, diesen zu entwickeln. Dazu wurden die Expertinnen über Methoden und Herangehensweisen befragt, die sie in einem Fall eines potenziell destruktiven Umgangs mit der Wut verfolgen würden. Daraus ergab sich ein breites Feld an intermedial-kunsttherapeutischen Möglichkeiten und Vorgehen, die aus positiven Erfahrungen der Therapeutinnen und beobachtbaren Entwicklungsschritten ihrer Klient:innen hervorgingen. Zuletzt wurde explizit nach der Eignung der künstlerischen Therapieform gefragt und erlebte Grenzen & Hindernisse aus der therapeutischen Praxis gesammelt.

Zusammenfassend konnte anhand dieser Analyse substanziiert werden, dass die Intermediale Kunsttherapie Kinder und Jugendliche effektiv dabei unterstützen kann einen bewussten Umgang zur eigenen Wut zu entwickeln. Auch, wenn sich bereits ein destruktiver etabliert hatte. Zudem konnte wie erhofft ein detaillierter Einblick in die therapeutische Vorgehensweise und Methodik gegeben werden, wie es zu dem gewünschten Ziel kommen kann.