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Medizinhistorische, kunsttherapeutische Zukunftsforschung: Blicke auf Geburtsstunden der Kunsttherapie mit Implikationen auf die heutige Theorie und Praxis
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Published: | March 21, 2025 |
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Geburtsstunden der Kunsttherapie lassen sich verschiedenen Epochen und Kontexten verorten. Etwa lässt sich in den in England zu Jacob Böhme Texten gefertigten Illustrationen von Gichtel und Freher zeigen, wie mechanische Faltkunst die visuellen Resonanzen im Betrachter der Graphiken für weitere innere „Flüge“ in höhere und tiefere Dimensionen führen können. Solche historischen Betrachtungen wiederum können etwa dazu beitragen – ganz im Sinne der Salutogenese - Ansätze zu finden, in denen Diagnose und Heilung synchron ineinander überfließen.
Neben diesem aus der Historie deduzierten Impuls werden im Beitrag verschiedene Beispiele aufgeführt, wie anschlussfähiges, oft nicht in Betracht gezogenes, aber durchaus präsentes historisches Wissen die aktuelle Kunsttherapie bereichern kann. Besonderes Potential zeigt sich etwa im Kontext virtueller Räume: Der Eintritt von Wahrnehmungen in nicht euklidische – also Rieman’ssche – Räume kann helfen, innovative, neue Inter- und Präventionsansätze für komplexe und chronische Krankheiten wie Demenzen zu generieren.
So repräsentieren (oft in Vergessenheit geratene) kunst- und medizinhistorische Erkenntnisse – sofern gut integriert in relevante Kontexte – eine effektive Basis für eine kunsttherapeutische Zukunftsforschung, die aus positiven Errungenschaften wie auch Fehlern der Vergangenheit lernt und so neue Wege schafft.
Die Bibliothek von Heinz Schott beispielsweise ist seit 2024 im Universitätsarchiv Bonn, ermöglicht medizinhistorische und kunsttherapeutische Zukunftsforschung.