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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2025

07.03. - 08.03.2025, Solingen

Differentialdiagnostik einer raumfordernden Läsion im Bereich der Felsenbeinspitze

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Friederike Weise - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Jörg Schipper - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Thomas Klenzner - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Angelika Albrecht - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Solingen, 07.-08.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc48

doi: 10.3205/25wdhno48, urn:nbn:de:0183-25wdhno486

Published: March 6, 2025

© 2025 Weise et al.
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Einleitung: Raumfordernde Prozesse im Bereich der Felsenbeinspitze stellen eine differentialdiagnostische Herausforderung dar, wobei das Cholesteringranulom als häufigster gutartiger Tumor im Erwachsenenalter gilt. Die histopathologische Diagnosesicherung ist durch die Nähe zu neurovaskulären Strukturen oft erschwert. Daher kommt der bildgebenden Diagnostik in der Differenzierung entzündlicher und neoplastischer Prozesse eine zentrale Rolle zu. Dieser Fallbericht thematisiert die komplexe Diagnostik einer raumfordernden Läsion im Bereich der Felsenbeinspitze.

Fallbericht: Eine 54-jährige Patientin stellte sich mit Hörminderung und rezidivierenden Schwindelanfällen in unserer Klinik zur Zweitmeinung vor. Initial wurde in einer externen MRT Untersuchung der Verdacht auf ein Neurinom gestellt und bei Größenprogredienz nach drei Jahren eine CyberKnife®-Bestrahlung geplant. Nach einer ergänzenden CT Felsenbein Diagnostik wurde jedoch ein juguläres Paragangliom differentialdiagnostisch in Betracht gezogen. Bei unklaren bildmorphologischen Befunden erfolgte eine additive DOTATOC-PET-CT Diagnostik. Die endgültige Diagnose blieb jedoch bei nur geringer SST2-Anreicherung nach wie vor unklar.

In unserer Klinik wurde im Rahmen einer interdisziplinären Fallbesprechung unter Berücksichtigung sämtlicher bildmorphologischer Befunde bei stark hypertensiven T1-Signal in der MRT die Differentialdiagnose eines Cholesteringranuloms in Erwägung gezogen. Eine Petrosektomie zur histopathologischen Probengewinnung bestätigte schließlich die Diagnose eines Cholesteringranuloms.

Schlussfolgerung: Dieser Fallbericht zeigt die diagnostischen Schwierigkeiten bei raumfordernden Prozessen im Bereich der zentralen Schädelbasis und unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen präoperativen Planung sowie interdisziplinären Fallbesprechung. Fundierte Kenntnisse der Anatomie und bildgebenden Verfahren sind essenziell, um Fehldiagnosen zu vermeiden und die Patientenversorgung zu optimieren.