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Lebensqualität bei Vestibularisschwannom: Einfluss von Kopfschmerzen bei nicht operierten Patienten
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Published: | March 6, 2025 |
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Einleitung: Vestibularisschwannome (VS) weisen sowohl vor als auch nach Therapie Symptome auf, die zu einer Reduktion der Lebensqualität (HRQOL) führen. Obwohl VS als gutartige Tumoren selbst keine Schmerzen verursachen, berichten einige Patienten über Cephalgien. Ziel dieser Studie ist es, das Auftreten, die Intensität und mögliche Ursachen von Kopfschmerzen bei nicht operierten VS-Patienten zu untersuchen.
Methoden: Es wurden n=80 Patienten (w = 35, m = 45, medianes Alter 56 J.) mit vollständig ausgefülltem Penn Acoustic Neuroma Quality-of-life (PANQOL) Fragebogen und Short- Form McGill Pain Questionnaire (SF-MPQ) eingeschlossen. Es wurde der Zusammenhang zwischen Schmerzen und Patienten- und Tumormerkmalen, sowie zwischen Schmerzen und anderen Domänen des PANQOL untersucht.
Ergebnisse: n=22 Patienten (27,5%) berichteten in PANQOL über Schmerzen auf der Seite ihres VS. In SF-MPQ wurde Schmerz bei n=34 Patienten (42,5%) erfasst. Patienten mit Schmerzen zeigten eine signifikante Reduktion der HRQOL in den Domänen „Energie“ (p < 0,0001), „Angst“ (p < 0,0001) und im „PANQOL-Gesamtwert“ (p < 0,0001) im Vergleich zu schmerzfreien Patienten. Jüngere Patienten (≤ 56 Jahre) waren signifikant häufiger betroffen. Geschlecht, Tumorgröße (nach Koos), Ausbildung und Beruf zeigten keinen signifikanten Einfluss. Die meisten Patienten beschrieben in PANQOL das Vorhandensein von Schmerz auf der VS-Seite mit „teils/teils“ (12/22), in SF-MPQ wurde der Schmerz als „leicht“ bis zu „unangenehm“ und „belastend“ angegeben.
Insgesamt gaben 39/80 Patienten Schmerzen an. Durch den Einsatz eines schmerzspezifischen Fragebogens wurden 12/80 Patienten zusätzlich erfasst (15%) die eine relevante Reduktion der HRQOL haben.
Diskussion: Ein hoher Prozentsatz von nicht operierten VS-Patienten berichtet über Kopfschmerzen, deren Ursachen nicht hinreichend geklärt sind. Selbst bei niedriger Schmerzintensität werden andere HRQOL Bereich beeinflusst. Neben psychischen- und somatischen Ursachen sollten mögliche Zusammenhänge genauer untersucht und betroffene Patienten identifiziert und behandelt werden.