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Case Report: Eine seltene Genese von Dysphonie und Dyspnoe
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Published: | March 6, 2025 |
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Einleitung: Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine Spondylarthritis, die durch eine Entzündung der Wirbelsäule, der großen Gelenke sowie der Finger und Zehen mit Schmerzen und Versteifungen gekennzeichnet ist. In diesem Fallbericht beschreiben wir eine Patientin, die aufgrund dieser Erkrankung mit einer ausgeprägten Verknöcherung des Larynxskeletts mit Belastungsdyspnoe und Dysphonie bei uns vorstellte.
Ergebnisse: Die Vorstellung der 53-jährigen der aus der Ukraine geflüchteten Patientin erfolgte bei einer Dysphonie, einem auch in Ruhe bestehenden inspiratorischen Atemgeräusch und einer Belastungsdyspnoe, welche seit zwei Jahren schleichend progredient seien. Eine B-Symptomatik wurde verneint. Zudem litt die Patientin an einem arteriellen Hypertonus und Morbus Bechterew. Im HNO-Untersuchungsbefund imponierten beide Stimmlippen immobil und die Aryregion zeigte sich insgesamt nach ventral verlagert. Die laryngeale Schleimhaut war reizlos. Es erfolgte die Durchführung einer CT-Untersuchung des Schädels und Halses inklusiver oberer Thoraxapertur zur Darstellung des Lokalbefundes sowie des Verlaufs des Nervus Vagus. Hierbei imponierte eine auffällige Verknöcherung des Schildknorpels sowie der Aryknorpel beidseits. Diese waren über knöcherne Strukturen miteinander, zum Ringknorpel und zum restlichen Larynxskelett verbunden. Es gab keinen Hinweis für ein Malignom und der Verlauf des Nervus Vagus stellte sich im CT-Hals/Thorax beidseits unauffällig dar. Somit konnte eine mechanisch bedingte beidseitige Stimmbandparese aufgrund der bestehenden Ankylose der Krikoarytenoidgelenke diagnostiziert werden. Es erfolgte eine rheumatologische Vorstellung zur Eskalation der medikamentösen Therapie. Bei respiratorisch stabiler Patientin wurde auf eine chirurgische Erweiterung der Glottis verzichtet.
Diskussion: Eine Verknöcherung des Knorpelgewebes kann im Rahmen des bekannten Morbus Bechterew auftreten, ist jedoch in dieser Ausprägung im Bereich des Larynxskeletts selten. Die genaue Inzidenz ist in der Literatur nicht beschrieben. Das Fortschreiten der Erkrankung mit ausgeprägter Verknöcherung des Larynxskeletts ist als unzureichendes Ansprechen auf die bisherige Therapie zu werten, sodass eine rheumatologische Vorstellung zwecks interdisziplinärer Therapie und Eskalation der medikamentösen Therapie eingeleitet wurde.